Jonas Projer ist an seine Grenzen gestossen

NZZaS - Nach der Lancierung des Digitalmagazins habe es auf der Redaktion der NZZaS auch wegen ihm «gerumpelt», sagt der Chefredaktor in einem Interview.

«Ich bin an meine Grenzen gekommen», sagt Jonas Projer gegenüber der SonntagsZeitung zu den Gründen für seine Auszeit nach wenigen Monaten als Chefredaktor der NZZ am Sonntag. Insbesondere nach der Lancierung des Digitalmagazins (persoenlich.com berichtete) habe es auf der Redaktion «gerumpelt», «sicher auch wegen mir», so Projer. Bei der Diskussion mit der Redaktion sei es unter anderem um die Sichtbarkeit der NZZaS gegangen. Dass im neuen Digitalmagazin die Marke NZZ am Sonntag fast nirgendwo zu sehen war, sei bei der NZZaS-Redaktion auf grosses Unverständnis gestossen, sagt Projer.

Auf die Frage, warum er in der NZZaS vor allem kurze Editorials, und nicht Leitartikel und Kommentare verfasse, sagt Jonas Projer gegenüber der SoZ: «Ich weiss, dass andere das hervorragend machen, aber selber sehe ich meine Aufgabe als Chef nicht primär darin, dem Team und den Lesern die Welt zu erklären. Mein klarer Auftrag als Chefredaktor ist die Transformation der NZZ am Sonntag, insbesondere im digitalen Bereich.» Es gebe auf der Redaktion bessere Schreiberinnen und Schreiber und bessere Fachleute als ihn, so Projer.

Zu den Abgängen auf der Redaktion der NZZaS in den letzten Monaten wollte sich Projer gegenüber der SonntagsZeitung nicht äussern.