25.06.2023

SRF

«Krypto-King» reicht Beschwerde ein

Die Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen zwei SRF-Journalistinnen eingestellt. Dadvan Yousuf geht nun gegen diese Einstellungsverfügung vor. Er zieht den Fall ans Zürcher Obergericht. SRF sieht dem Verfahren gelassen entgegen.

Der sogenannte «Krypto-King» Dadvan Yousuf erzählte vielen Medien immer wieder seine Geschichte, auch dem SRF: Wie er, damals als elfjähriger Flüchtlingsbub aus dem Irak, sein Spielzeug verkaufte, in Bitcoins investierte und damit reich geworden sei.


Doch: «Rund um seine Story gibt es Ungereimtheiten, wie Recherchen von SRF Investigativ zeigen», hiess es im Februar 2022.

Gegen diesen Bericht von SRF setzte sich Dadvan Yousuf zur Wehr und reichte Strafanzeige gegen zwei Journalistinnen ein. Aber: Die Zürcher Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren ein. «Es wird begründet, dass der Artikel in seiner Art keine rufschädigenden Äusserungen enthalten hat – nicht einmal Andeutungen in diese Richtung», so Nina Blaser, Co-Leiterin SRF Investigativ, auf Anfrage von persoenlich.com. «Fazit: Die Äusserungen im Gesamtkontext stellen laut Staatsanwaltschaft keine Verletzung der Ehre dar.»

Gegen diese Einstellungsverfügung hat Yousuf nun Beschwerde eingereicht. SRF bestätigt dies auf Anfrage. «Ja, der Fall wird weitergezogen ans Obergericht», so Nina Blaser. Doch SRF schaut dem weiteren Verfahren gelassen entgegen: «Der Entscheid der Staatsanwaltschaft ist klar. Aus diesem Grund glauben wir auch an einen positiven Ausgang für SRF vor dem Obergericht.»

Kürzlich wurde bekannt, dass die Berner Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen Yousuf eröffnete. Im Raum steht laut SRF der Verdacht des gewerbsmässigen Betrugs. Ausserdem gab es eine Untersuchung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma. Diese kam zum Schluss, dass die Dohrnii-Stiftung und der Stiftungsgründer Dadvan Yousuf die aufsichtsrechtlichen Bestimmungen in verschiedener Hinsicht schwer verletzt hatten.


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