22.06.2025

Inside Paradeplatz

Lukas Hässig erhielt Todesdrohung

Nach der Hausdurchsuchung bei Lukas Hässig wegen Bankgeheimnisvorwürfen kommen neue Details ans Licht: Der Inside-Paradeplatz-Betreiber wurde nach seinen Vincenz-Enthüllungen massiv bedroht.
Inside Paradeplatz: Lukas Hässig erhielt Todesdrohung
Lukas Hässig, hier beim SNB-Medienbriefing von Donnerstag, wurde nach seinen Vincenz-Enthüllungen massiv bedroht. (Bild: Keystone/Michael Buholzer)

Kurz nach der Verhaftung von Pierin Vincenz und Beat Stocker im Februar 2018 erhielt Hässig einen Anruf mit einer Todesdrohung, falls er weiter recherchiere, wie die NZZ am Sonntag berichtet. Zwanzig Minuten später sei auch seine Frau angerufen worden – die Drohung habe sich gegen die gemeinsamen Kinder gerichtet. Hässig habe daraufhin umfassenden Polizeischutz erhalten.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich im Juni 2019: Hässig hat laut NZZ am Sonntag einen anonymen Brief mit einem Memory-Stick erhalten, der angeblich weitere Vincenz-Dokumente enthalten sollte. Als der Stick in einen Laptop gesteckt worden sei, sei das Gerät innert weniger Sekunden geschmolzen. Die Polizei verfolgte die Spur bis nach Hongkong.

Ruhige Razzia

Hintergrund der aktuellen Diskussion ist die Hausdurchsuchung vor zwei Wochen bei Hässig (persoenlich.com berichtete). Die Razzia mit einem Staatsanwalt und einem halben Dutzend Polizisten verlief ruhig und dauerte drei Stunden, sagte Hässig in einem persoenlich.com-Interview. Laptop, Handy und Dokumente wurden mitgenommen. «Dann ging ich Salat essen», so der Journalist. Es war die erste Hausdurchsuchung bei einem Medium seit 30 Jahren – damals bei der SonntagsZeitung durch Bundesanwältin Carla Del Ponte.

Hässig wird vorgeworfen, gegen das Bankgeheimnis verstossen zu haben – weil er 2016 aufgedeckt hatte, dass Beat Stocker 2,9 Millionen Franken auf das Konto von Vincenz überwiesen hatte. Diese Enthüllung löste den wohl grössten Wirtschaftsstrafrechtsfall der Schweiz aus. (cbe)


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KOMMENTARE

Rudolf
23.06.2025 22:38 Uhr
Todesdrohungen gehen gar nicht, klar. Aber wer wie er so provokativ berichtet, Leute an die Pranger stellt, teils schlecht recherchierte Artikel veröffentlicht, muss mit Gegenwehr rechnen.
Martina
23.06.2025 14:56 Uhr
Hässig ist viel zu anständig. Er wurde schon übelst ehrverletzend beleidigt auf zahlreichen Social Media Plattformen oftmals sogar unter Klarnamen, er hat nicht einmal dagegen geklagt.
Werner Furrer
23.06.2025 10:51 Uhr
Hässig soll doch in Strassburg klagen!
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