12.12.2016

Big-Data-Recherche

«Magazin»-Autoren geben ihren Kritikern recht

«Wir haben teilweise überspitzt formuliert», schreiben Hannes Grassegger und Mikael Krogerus mit Blick auf die Kritik an ihrem Artikel im «Magazin». Die beiden erhoffen sich, mit ihrem Beitrag den Anstoss für eine «wichtige Debatte» gegeben zu haben.

Der Artikel im Magazin des «Tages-Anzeigers» warf so hohe Wellen wie wohl noch kein anderer: Im Beitrag mit dem Titel «Ich habe nur gezeigt, dass es die Bombe gibt» erzählen die Autoren Hannes Grassegger und Mikael Krogerus die Geschichte von Michal Kosinski, der an der britischen Universität Cambridge ein Vorgehen entwickelt hat, um via Facebook-Likes und anderen Daten die Persönlichkeit von Menschen zu definieren und ihr Verhalten zu prognostizieren. Die beiden stellen die These in den Raum, dass das Verfahren der Daten-Firma Cambridge Analytica den Wahlsieg von Donald Trump erklären kann.

Der Artikel löste eine heftige Debatte in den sozialen Medien aus, diverse Artikel erschienen, welche die These von Grassegger und Krogerus in Frage stellten – etwa auf Spiegel Online, WiredWDR. Die Kritiker argumentierten, dass viele Fakten und Hintergründe fehlten.

Am Samstag, eine Woche nach der Publikation ihres Artikels, zeigen sich die Autoren in einer Analyse im «Tages-Anzeiger» selbstkritisch. «Beim Erzählen dieser Geschichte haben wir uns zu sehr in Bann schlagen lassen von den unglaublichen Verwicklungen», schreiben sie. Beim Versuch, die technischen Elemente verständlich und spannend zu vermitteln, hätten sie teilweise überspitzt formuliert. Sie fügen an: «Wir hätten unsere Recherche-Ergebnisse stärker hinterfragen müssen».

Zum Schluss erhoffen sich Grassegger und Krogerus, dass eine Debatte über dieses wichtige Thema entsteht. «Der Text und seine Kritik könnten der Anstoss» dafür sein. (wid)



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