Am Sonntag fand in Zofingen das erste Fest des «Schweizer Journalismus» statt. Eingeladen hatte der Leiter der Ringier-Journalistenschule, Peter Hossli. Es kamen über 60 Journalistinnen und Journalisten aus verschiedenen Schweizer Medienhäusern, wie es in einer Mitteilung heisst. Sie trafen sich in der Villa Römerhalde, wo seit bald 50 Jahren die Schule daheim ist.
Er wolle die Branche zusammenbringen und über das reden, was Journalismus letztlich ausmache, sagte Hossli: Gute Recherchen, starke Geschichten, neue Produkte und Ideen.
Sacha Batthyany, Reporter bei der NZZ am Sonntag, erzählte dem Publikum, wie er eine lebenssatte Frau in den Tod begleitete, und dass er dabei journalistische Mauern niedergerissen hatte. «Wir sollten unsere Grenzen im Kopf abbauen, was eine journalistische Geschichte ist, und wie wir sie erzählen», so Batthyany laut Mitteilung.
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Sacha Batthyany (NZZ am Sonntag) erzählte, wie er eine lebenssatte Frau in den Tod begleitet hatte.
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Barbara Achermann (Zeit) im Gespräch mit Peter Hossli (Ringier-Journalistenschule).
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Fiona Endres, Co-Leiterin SRF Investigativ, sprach über Druck von «allen Seiten».
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BlickTV-Programmleiter Daniel Egli sprach über die Berichterstattung zum Tod von Queen Elisabeth II.
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Barbara Achermann von der Zeit schilderte, wie sie seelischen und physischen Missbrauch an der Tanzakademie Zürich enthüllte. «Es war für mich wichtig, dass die Betroffenen mit Namen und Gesicht hinstanden», sagte Achermann. Sie betonte, dass sie juristische Rückendeckung hatte. Die Medienanwälte der Zeit seien «badass» gewesen.
BlickTV-Programmleiter Daniel Egli erzählte, wie der Ringier-Sender es schafft, innert Minuten auf Sendung zu sein, und wie die Crew über die Beerdigung von Queen Elizabeth II. berichten wird. Zudem zeigte er auf, wie BlickTV funktioniert.
Zuletzt befragte Peter Hossli die Co-Leiterinnen von SRF Investigativ. «Es war ein Privileg, das Team von SRF Investigativ aufzubauen», sagten die Co-Leiterinnen Fiona Endres und Nina Blaser. «Wir stehen stark unter Druck von allen Seiten. Wenn es nicht so wäre, würden wir etwas falsch machen.»
Nach den Gesprächen redeten die Gäste bei Speis und Trank weiter. «Mir gefiel, wie positiv und ungezwungen die Stimmung in der Villa Römerhalde war», sagte Hossli. «Es kamen Menschen zusammen, die diesen Beruf gerne ausüben.» Künftig wolle er dieses Fest jedes Jahr feiern. «Es soll ein Anlass werden, an dem die Branche über gute Arbeit spricht.» (pd/tim)