11.04.2016

Syrien

Mordanschlag auf syrischen Journalisten ausgeübt

Der IS-Gegner hatte bei Aleppo Today eine Sendereihe gegen die Terrormiliz gemacht und liegt nun auf der Intensivstation.

Ein syrischer Journalist, der sich als Gegner der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) profiliert hat, ist bei einem bewaffneten Angriff in Istanbul schwer verletzt worden. Ein maskierter Mann habe Mohammed Saher al-Schurkat in den Kopf geschossen, als dieser in der südtürkischen Stadt Gaziantep eine Strasse entlanggelaufen sei. Das berichteten die Nachrichtenagenturen Anadolu und Dogan am Sonntag. Der Journalist liege nun auf der Intensivstation.

Der in Gaziantep lebende syrische Aktivist Ibrahim al-Idelbi sagte der Nachrichtenagentur AFP, dies sei bereits der zweite Mordanschlag auf al-Schurkat innert drei Monaten gewesen. Laut al-Idelbi hatte al-Schurkat als Rebellenkommandant gegen die Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gekämpft. Ausserdem sei er in seiner Heimatstadt Al-Bab Medienaktivist gewesen, bis die IS-Miliz die Stadt eingenommen habe. Al-Schurkat sei in die Türkei geflohen und habe dort als Journalist für den Fernsehsender Aleppo Today angefangen, sagte al-Idelbi.

Der Aktivist Assaad al-Aschi bestätigte AFP die Angaben und sagte, al-Schurkat habe bei Aleppo Today eine Sendereihe gegen die IS-Miliz gemacht. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Dogan geht die türkische Polizei nach Auswertung von Überwachungskameras und Zeugenaussagen davon aus, dass ein IS-Mitglied auf al-Schurkat geschossen habe. Im Dezember war der syrische Aktivist Nadschi Dscherf, der in Dokumentarfilmen die IS-Miliz angeprangert hatte, in Gaziantep erschossen worden. Die Tat hatte international Bestürzung ausgelöst. (sda)



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Kommentare

  • Yves Holenstein, 12.04.2016 08:37 Uhr
    Wie kann er "in Istanbul" verletzt worden sein, wenn er in Gaziantep angeschossen wurde?
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