Müssen Aushängeschilder künftig schweigen?

Neue SRF-Chefin - Die Ankündigung der neuen Direktorin, bei SRF keinen Meinungsjournalismus machen zu wollen, könnte Arthur Honegger, Sandro Brotz & Co. treffen – auch in ihrem Social-Media-Verhalten.

Am Sonntag kündigte die designierte SRF-Direktorin Nathalie Wappler im Interview mit der «NZZ am Sonntag» an, keinen Meinungsjournalismus beim Schweizer Fernsehen haben zu wollen (persoenlich.com berichtete). Heisst das, dass Redaktorinnen und Moderatoren in Zukunft mit ihrer Meinung zurückhalten müssen? Gerade SRF-Aushängeschilder wie Sandro Brotz oder Arthur Honegger sind nicht dafür bekannt. Pointierte Aussagen von ihnen im Fernsehen oder vor allem in den sozialen Medien sorgten in Vergangenheit immer wieder für Kritik – so etwa jene von Honegger zur US-Politik. Ob sie sich in Zukunft weiterhin polarisierend äussern dürfen, oder ob Wappler ihnen «die Flügel stutzt», wie Blick.ch schreibt, wird sich zeigen.

Brotz sagte dazu einst in einem Interview mit «Bernetblog»: «Entweder will das SRF jemanden, der Sendehinweise bringt, oder jemanden, der seine eigene Persönlichkeit ins Spiel bringt und den man spüren kann. Was natürlich polarisiert.» Die TV-Aushängeschilder wollten gegenüber blick.ch keine Stellung nehmen, TV-Chefredaktor Tristan Brenn war nicht zu erreichen. (maw)