15.12.2016

Tamedia

Outsourcing – Identität des Tagis gefährdet?

Der arrogante Stil der «Süddeutschen Zeitung» passe nicht zum «Tages-Anzeiger», schreibt Kurt W. Zimmermann in der «Weltwoche».
Tamedia: Outsourcing – Identität des Tagis gefährdet?
Kurt W. Zimmermann schreibt in der «Weltwoche», dass es vielleicht nur eine Zeitfrage sei, «bis die Redaktoren der Schweizer Zeitungen in Indien sitzen». (Bild: Keystone)

Die «Süddeutsche Zeitung» und der «Tages-Anzeiger», «Der Bund» und die «SonntagsZeitung» verstärken ihre Zusammenarbeit. Ab 2017 verfügen die Redaktionen über ein gemeinsames, weltweites Korrespondentennetz. Die Kooperation umfasst zudem die Ressorts Wissen, Kultur sowie Sport. Auch der Bereich Infografik ist betroffen (persoenlich.com berichtete).

«Weltwoche»-Medienkolumnist Kurt W. Zimmermann stellt sich in der aktuellen Ausgabe (Kolumne nicht online verfügbar) die Frage: «Kümmert sich in all diesen Sparübungen eigentlich noch jemand um die Identität eines Blattes?» Schliesslich werde «den bescheidenen Schweizer Lesern künftig deutsche Hochnäsigkeit importiert». Das sei nicht allzu identitätsstiftend.

Zimmermann rollt dabei die jüngste Mediengeschichte finanziell auf, und schreibt, dass durch die Zusammenlegung von Print- und Onlineredaktionen bei Tagi und «Blick» je etwa hundert Journalisten entlassen worden sein dürften. «Man sparte kräftig, und für die Identität des Blattes war das ohne Risiko.» Auch weitere Phasen der Sparübungen seien problemlos gewesen. In der aktuellen Phase sei man nun, wie bei der «Süddeutschen» und dem Tagi, bei den globalisierten Geschäftsprozessen angelangt. «Nun werden die kulturellen Diskrepanzen noch augenfälliger», so Zimmermann.

Die «Süddeutsche» pflegt laut Zimmermann einen herablassenden Stil und macht das am Beispiel Donald Trump deutlich. Diesen halte die «Süddeutsche» für eine «Witzfigur», Trump sei «ein Polit-Clown mit rotem Kopf und lächerlicher Frisur». Zimmermann, der unter anderem während sieben Jahren Geschäftsleitungsmitglied von Tamedia war, glaubt nicht, dass «so ein arroganter Stil» zum «Tages-Anzeiger» passt. (cbe)



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Kommentare

  • Hans-Ulrich Büschi, 16.12.2016 11:36 Uhr
    A propos "arroganter Stil": Zimmermann täte gut daran, sich gelegentlich die "Weltwoche" näher anzusehen bzw. genau und unvoreingenommen zu lesen.
  • Jörg Arnold , 16.12.2016 08:05 Uhr
    Ist Zimmermann der neue Giaccobbo? In solcher Lesart ist seine Analyse amüsant. Wenn nicht, dann ist der Kommentar nurmehr schlechter Geschmack.
  • Tek Berhe, 16.12.2016 05:09 Uhr
    Bei jedem Tagi-Artkel stelle ich mir die Frage SZ oder Tagi. Beim Artikel über die Whitchappel Glockenmanufaktur erwartet man Nonnenmacher und nicht Björn. Der Zusatztext stammt vermutlich mit Deskrechetche vom Stauffacher...
  • Nico Herger, 15.12.2016 19:29 Uhr
    Zimmermann hat Recht. Viel Spass mit Heribert Prantl & Co. Die werden sich auch nicht scheuen, sich in Tagi-Belange einzubringen.
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