16.03.2023

Weltwoche

Pietro Supino korrigiert Kurt W. Zimmermann

Der TX-Group-Chef äussert sich in einer Gegendarstellung in der Weltwoche zum Vergleich mit Rupert Murdoch und zu rollenden Köpfen bei Tamedia.
Weltwoche: Pietro Supino korrigiert Kurt W. Zimmermann
Korrigiert in der aktuellen Weltwoche Medienkolumnist Kurt W. Zimmermann: TX-Group-Verwaltungsratspräsident Pietro Supino. (Bild: (Keystone/Michael Buholzer)

Nachdem Tamedia vor knapp drei Wochen die neue Organisationsstruktur sowie den Umbau der Chefredaktion verkündete, widmete der langjährige Medienjournalist Kurt W. Zimmermann seine Kolumne in der Weltwoche dem TX-Group-Verwaltungsratspräsident und Tamedia-Verleger Pietro Supino. Unter dem Titel «Geldsack mit Löchern» schrieb er: «Pietro Supino, Verleger der Tages-Anzeiger-Gruppe, war lange der Mann des Erfolgs. Er war es.»

Zwei Wochen später räumt die Weltwoche Pietro Supino in der aktuellen Ausgabe Platz für eine Gegendarstellung ein. Der TX-Group-Chef bewertet «Falschmeldungen und die Vermischung von Themen, zwischen denen es keinen Zusammenhang gibt» im Beitrag als «nicht akzeptabel». Zum einen meint Supino den von Kurt W. Zimmermann angestellten Vergleich mit Rupert Murdoch und News Corp. Die TX Group fungiere als Holding, sie führe keine Geschäfte. Die Wertschöpfung entstehe in den Unternehmen und Beteiligungen der Medien- und Technologie-Gruppe auf ihren jeweiligen Märkten. Sie hätten alle ihren CEO und einen eigenen Verwaltungsrat. Die Gruppe habe ihrerseits einen Verwaltungsrat. Das gut strukturierte und langfristig engagierte Aktionariat verfolge die Geschäftsentwicklung ebenfalls mit interessierten und wachen Augen. Das alles habe seinen Wert und führe zu einer gewissen Komplexität, so Supino. Weiter schreibt er: «Sicher fehlt es nicht an checks and balances, wie Kurt W. Zimmermann es unterstellt.»

Supino bezeichnet Zimmermanns Zeilen in seiner Kolumne als «geistige Pirouette». In Bezug auf die Trennung des früheren Magazin-Chefredaktors Finn Canonica im Zusammenhang mit den Vorwürfen von Anuschka Roshani stellt Supino klar: «In Wirklichkeit erfolgte die Trennung im letzten Sommer, also neun Monate vor der Veröffentlichung der Vorwürfe im Spiegel. Zuvor waren diese Gegenstand einer externen Untersuchung. Tatsächlich wurden am Ende die meisten Anschuldigungen nicht bestätigt. Aber es wurden Verhaltensweisen festgestellt, die mit den anerkannten Grundwerten des Unternehmens unvereinbar sind. Das ist unbestritten. Darum kam es zur Trennung.»

Auch zu Zimmermanns Vorwurf, Supino habe so getan, als habe er «angesichts der Sexismus-Vorwürfe in seinem Laden die Köpfe rollen lassen», nimmt dieser Stellung: «Die organisatorischen Änderungen und der damit einhergehende Generationenwechsel an der Spitze des Tages-Anzeigers sind von langer Hand umsichtig und sorgfältig geplant worden. Das ist für jeden Sachverständigen leicht nachvollziehbar.» (wid)



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240426