Ringier sistiert das Beratermandat mit dem deutschen Altbundeskanzler Gerhard Schröder per sofort. Dies teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Trennung erfolge bis auf Weiteres in gegenseitigem Einvernehmen.
Wie persoenlich.com weiss, haben während den letzten Tagen intensive Gespräche mit dem Alt-Kanzler sowie der Spitze des Ringier-Verlages stattgefunden. Dabei ist man aufgrund der aktuellen Situation übereingekommen, das Beratermandat per sofort und auf weiteres zu sistieren.
Auslöser ist die enge Beziehung von Gerhard Schröder zum russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie dessen Mandate bei russischen Energiekonzernen. Hochrangige deutsche Politiker haben ihn in den vergangenen Tagen dazu aufgefordert, diese Tätigkeiten rasch zu beenden.
Schröder ist Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft und hat auch Führungspositionen bei den Pipeline-Projekten Nord Stream und Nord Stream 2. Am vergangenen Donnerstag hatte er die Regierung in Moskau im Online-Netzwerk LinkedIn zwar aufgefordert, den Krieg in der Ukraine schnellstmöglich zu beenden. Von persönlichen Konsequenzen war aber nicht die Rede.
Das Nachrichtenportal «The Pioneer» und die «Hannoversche Allgemeine Zeitung» berichteten am Dienstag, nach mehr als 20 Jahren kehre Schröders langjähriger Büroleiter und Redenschreiber Albrecht Funk ihm den Rücken. Auch drei weitere Mitarbeiter gäben ihren Posten auf. Von Schröder und seinem Büro war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Gerhard Schröder ist seit 2006 als Berater für den Schweizer Verlag Ringier tätig. Nur wenige Tage nach seinem Abgang als Deutscher Regierungschef konnte Michael Ringier im Herbst 2005 an einer Medienkonferenz im Ringier-Pressehaus das Engagement des SPD-Politikers verkünden, was im ganzen deutschsprachigen Raum auf grosse Beachtung stiess. (sda/ma/cbe)
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