Keine Linderung im Konsultationsverfahren: Die Geschäftsleitung von Ringier Print hat nach der Ankündigung, die Druckerei im Luzerner Vorort Adligenswil zu schliessen, Forderungen abgelehnt, die Entlassungen vermeiden wollten. Es gehen definitiv 172 Stellen verloren.
Die Belegschaft sei darüber informiert worden, dass die Geschäftsleitung ihre Forderungen ablehne und nicht auf die Vorschläge eintrete, teilte die Gewerkschaft Syndicom am Mittwoch mit. Das Konsultationsverfahren sei abgeschlossen.
Ringier hatte Anfang November angekündigt, dass der Betrieb der Zeitungsdruckerei einer Neuausrichtung des Druckgeschäfts des Mutterhauses zum Opfer falle und Ende 2018 geschlossen werde (persoenlich.com berichtete).
Im anschliessenden Konsultationsverfahren reichten die Personalkommission sowie die Gewerkschaften Syndicom und Syna Vorschläge ein, um den Kahlschlag zu verhindern. Demnach sahen sie Möglichkeiten, um in Adligenswil die Produktion mit den Ringier-eigenen Produkten und Fremdaufträgen weiterzuführen. So wären etwa 40 statt 172 Stellen weggefallen.
Die Personalkommission und die Gewerkschaften verlangen jetzt einen Sozialplan gemäss GAV, der den finanziellen Gegebenheiten des Ringier-Konzerns angemessen sei und den Betroffenen neue berufliche Perspektiven ermögliche.
Titel, wie etwa der «Blick», werden künftig in den Druckereien von Tamedia in Zürich, Bern und Bussigny VD hergestellt. Ringier hatte bereits angekündigt, den betroffenen Mitarbeitenden Stellen anzubieten, die in den Tamedia-Druckzentren in Zürich oder Bern frei werden.
In Adligenswil werden neben Tageszeitungen auch Wochen-, Fach- und Verbandszeitungen sowie Werbebeilagen und Kundenzeitungen gedruckt. Laut Ringier kann die Druckerei künftig nicht mehr kostendeckend betrieben werden. Die Marktpreise seien gesunken. Die Auslastung der Produktionskapazitäten sei ungenügend. (sda/maw)