Eine Gruppe gemeinnütziger Stiftungen unterstützt den in Geldnot geratenen Schweizer Presserat in den kommenden zwei Jahren mit 330'000 Franken. Mit den Geldern soll der Rat modernisiert und nachhaltig für die Zukunft aufgestellt werden, hiess es in einer gemeinsamen Mitteilung.
«Dank des Engagements der Stiftungen können wir eine Organisationsanalyse vornehmen, damit wir uns optimal für die Zukunft und unsere Aufgaben aufstellen können», sagte Stiftungsratspräsidentin Martina Fehr am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
So soll eine langfristige Strategie für eine stabilere Finanzierung des Presserates erarbeitet werden. Denn die Finanzierung der Geschäftsstelle mit ausreichend Ressourcen beschäftige den Rat nach wie vor, hiess es auf Anfrage weiter. Das Nein zum Mediengesetz im Februar 2022 führte beim Presserat zu akuter Geldnot.
Der Presserat möchte seine Prozesse zudem digitalisieren und effizienter gestalten, um bei gleichbleibenden Ressourcen auf die wachsende Zahl von Beschwerden reagieren zu können. Ziel sei es, künftig noch stärker Orientierung zu komplexen Fragestellungen der Medienethik – wie zum Beispiel dem Umgang mit künstlicher Intelligenz – zu bieten.
Beteiligt an der Förderung des Schweizer Presserats sind die Stiftung Mercator Schweiz, die Volkart Stiftung, die Gottlieb und Hans Vogt Stiftung sowie die Fondation Leenaards. «Mit der gebündelten Förderung des Presserats schaffen wir die Grundlage für eine stärkere Zusammenarbeit im philanthropischen Sektor», wird Riccardo Ramacci, Portfoliomanager bei der Stiftung Mercator Schweiz, in der Mitteilung zitiert.
Die Stiftungen sehen ihren Beitrag als temporäre Hilfestellung und nicht als langfristige Finanzierungsperspektive für den Presserat. Die neue philanthropische Förderung werde die bestehende Finanzierung durch die heutige Trägerschaft nicht ersetzen. (sda/wid)
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01.10.2024 09:09 Uhr