27.06.2017

CT Cinetrade

Teleclub sichert sich Rechte an Champions League

Der Pay-TV-Sender angelt sich die Fernsehrechte des europäischen Fussballwettbewerbs ab 2018. Das Finalspiel der Königsklasse wird auf dem neuen Free-TV-Sender Teleclub Zoom ausgestrahlt. Die SRG bleibt zuversichtlich.
CT Cinetrade: Teleclub sichert sich Rechte an Champions League
So sehen Sieger aus: Real Madrid – hier Cristiano Ronaldo – gewinnt den Champions-League-Final 2016/2017. Gibt es solche Bilder auch künftig auf SRF zu sehen? (Bild: Keystone)

Champions-League-Spiele können offenbar bald nicht mehr im Schweizer Fernsehen verfolgt werden: Die Fernsehrechte am europäischen Fussballwettbewerb sollen ab der Saison 2018/19 an den Pay-TV-Sender Teleclub gehen, berichtete der «Blick» am Dienstag. «In der Schweiz läuft das Ausschreibungsverfahren für die Saisons 2018/19 bis 2020/21 weiterhin. Zu laufenden Verfahren nimmt die SRG generell keine Stellung», erklärte Adrian Ehrbar, Leiter Marketing und Kommunikation der Business Unit Sport bei der SRG, gegenüber persoenlich.com. Gleich tönte es bei Bezahlsender Teleclub noch am Dienstagmorgen: «Zu laufenden Verhandlungen geben wir keine Auskunft», sagt Claudia Lässer, Programmleiterin und Mitglied der Geschäftsleitung bei Teleclub, auf Anfrage.

Am Dienstagnachmittag folgte dann das Communiqué von Teleclub: «Uefa Champions League und Uefa Europa League bei Teleclub». Es seien grossartige News für alle Fussballfans, heisst es weiter: Teleclub – beziehungsweise ihre Muttergesellschaft CT Cinetrade – hätte sich mit Team Marketing, welche für die Uefa die Rechte an der Champions- und der Europa-League vermarktet, in den Grundzügen geeinigt. Die Einzelheiten werden laut Mitteilung gegenwärtig noch abschliessend verhandelt. Die Einigung sieht vor, dass ab nächstem Jahr sämtliche Spiele der Uefa Champions League und der Uefa Europa League auf Teleclub zu sehen sein werden. CT Cinetrade habe es geschafft, für ihre Zuschauer dieses einmalige Rechtepaket mit den Spielen der Saisons 2018 bis 2021 zu erwerben, freuen sich die Fernsehmacher.

Finalspiel auf Teleclub Zoom

Das neue Paket beinhaltet neben den Live-Spielen auch Highlight- und Archivrechte. Damit werden in der Schweiz sämtliche Spiele der beiden wichtigsten europäischen Wettbewerbe auf Teleclub zu sehen sein, begleitet von einer Berichterstattung zum Geschehen auf und neben dem Fussballfeld. Entgegen dem Trend im umliegenden Ausland finden diese attraktiven Wettbewerbe aber nicht ausschliesslich im Pay-TV statt. Vielmehr werden einzelne Spiele auch auf dem Free-TV-Sender Teleclub Zoom live zu sehen sein. Zudem wurden an einigen Spielen co-exklusive Rechte erworben, so dass eine Übernahme und Ausstrahlung durch die SRG möglich ist, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

Das Finalspiel der Uefa Champions League wird in der Schweiz erstmals exklusiv auf den Plattformen von Teleclub zu sehen sein – und zwar auf dem neuen Free-TV-Sender Teleclub Zoom, der seinen Betrieb am 22. Juli 2017 aufnimmt (persoenlich.com berichtete).

Über die Höhe der Rechtekosten haben die Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart.

Im Rahmen der Übertragungen der Uefa Champions League gibt Teleclub-Fussballexperte Marcel Reif ausserdem sein Comeback als Kommentator.

SRG zeigt sich trotzdem zuversichtlich

Auf der SRF-Website sagt Roland Mägerle, Leiter SRF Sport und Business Unit Sport SRG, am Dienstagabend, dass man sich an die Spielregeln halte und erst kommuniziere, wenn die Verhandlungen abgeschlossen seien. Aber: «Aufgrund der bisherigen Gespräche ist die SRG zuversichtlich, dass sie auch ab der Saison 2018/19 in allen Sprachregionen der Schweiz umfassend über die Champions League und die Europa League wird berichten können», sagt er.


Kein Zusammenhang zu Rücktritt von Streller und Wicky

Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Fussballspiele der Champions League in Deutschland und Österreich ab 2018 nicht mehr im Free-TV laufen werden. ZDF und ORF seien bei der Rechtevergabe leer ausgegangen, hiess es in einem «Tages-Anzeiger»-Artikel aus der vergangenen Woche.

Interessant: Anfang Mai traten Marco Streller und Raphael Wicky aufgrund ihrer Tätigkeit beim FC Basel als Fussball-Experten bei SRF zurück. Während Wicky zuletzt die Spiele der Schweizer Nationalmannschaft begleitete, amtete Streller als Champions-League-Experte. Ersetzt wurden die beiden Ex-Fussballer damals nicht (persoenlich.com berichtete). Besteht zwischen diesem Entscheid und der Rechtevergabe der Champions League ein Zusammenhang? «Nein. Wie damals erklärt, sahen wir schlicht keinen Handlungsbedarf», sagt Lino Bugmann, Mediensprecher SRF Sport, auf Anfrage von persoenlich.com. (pd/tim/cbe)

 



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