01.01.2019

Internationale Journalisten-Föderation

Zahl der getöteten Journalisten 2018 gestiegen

Insgesamt sind im vergangenen Jahr 94 Medienschaffende bei ihrer Arbeit getötet worden. Zum ersten Mal seit drei Jahren ist die Zahl der ermordeten Reporter wieder gestiegen.
Internationale Journalisten-Föderation: Zahl der getöteten Journalisten 2018 gestiegen
Ein trauriger Höhepunkt 2018: Die grausame Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi in der saudischen Botschaft in Istanbul. (Bild: Keystone/AP)

Die Zahl der bei Ausübung ihrer Arbeit getöteten Journalisten und Medienschaffenden ist 2018 um zwölf auf 94 gestiegen. Das teilte die Internationale Journalisten-Föderation (IFJ) am Montag mit. Damit sei der Trend der vergangenen drei Jahre umgekehrt, in denen die Zahl der getöteten Reporter jeweils gesunken sei.

Unter den Opfern im abgelaufenen Jahr waren demnach 84 Journalisten, Kameraleute und Techniker sowie zehn Medienmitarbeiter, die als Fahrer, Sicherheitskräfte oder Verkäufer gearbeitet hätten. Sechs der Opfer waren Frauen. 2017 waren 82 Journalisten und Medienschaffende getötet worden.

Angeführt wird die Liste der ermordeten Journalisten von Afghanistan. Sechzehn Reporter und Medienschaffende wurden hier 2018 durch gezielte Tötungen, Bombenanschläge oder im Kreuzfeuer getötet. Es folgen Mexiko (elf Medienschaffende getötet), dann die Konfliktregionen Jemen (neun) und Syrien (acht). In Indien wurden sieben Opfer registriert, in Pakistan wie in den USA und Somalia jeweils fünf. In Europa wurden vier Journalisten getötet, und das in Frankreich, Bulgarien, Türkei und Slowakei.

Die Liste verdeutliche die gegenwärtige Sicherheitskrise für Journalisten, teilte die Journalisten-Föderation mit. Ein trauriger Höhepunkt sei die grausame Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi gewesen. Der regierungskritische Kolumnist der «Washington Post» war Anfang Oktober im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul von einem Spezialteam saudischer Agenten getötet worden.

IFJ-Präsident Philippe Leruth forderte die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf, das Abkommen für die Sicherheit und den Schutz für Journalisten anzunehmen. Dieses habe die IFJ den diplomatischen Vertretungen der UN im New York im Oktober präsentiert.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen ging im Dezember 2018 von mindestens 80 getöteten Journalisten und Medienschaffenden aus (persoenlich.com berichtete), Press Emblem Campaign berichtete von über 100 Personen. (sda/dpa/as)



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