Nationalratspräsident Christa Markwalder erhält den «Goldenen Bremsklotz», wie der «Blick» am Mittwochnachmittag schreibt. Doch die höchste Schweizerin mag sich nicht so richtig über den Preis freuen. Mehr noch: sie blieb der Preisverleihung fern.
Der «Goldene Bremsklotz» wird an eine Persönlichkeit verliehen, die sich besonders um Informationsverweigerung «verdient gemacht haben». So erhielt 2014 das Bundesamt für Landwirtschaft den Preis, letztes Jahr ging er an dem PR-Berater Sacha Wigdorovits.
Nationalratspräsidentin Christa Markwalder erhält den Preis für die «Unsitte, bei kritischer Berichterstattung in den Chefetagen zu intervenieren», begründet der Verein die Wahl. Markwalder hatte nach der Kasachstan-Affäre bei der NZZ, bei der Schweizerischen Depeschenagentur, aber auch beim «Blick» interveniert, um eine kritische Berichterstattung zu verhindern. Sogar beim «Schweizer Journalist» meldete sie sich, nachdem der damalige NZZ-Bundeshauskorrespondent Markus Häfliger, der die Affäre ins Rollen brachte, zum «Journalist des Jahres» vorgeschlagen wurde, was er später auch wurde. Häfliger arbeitet heute beim «Tages-Anzeiger».
Nationalratspräsidentin wollte nur Fehler korrigieren
Markwalder nahm an der Preisverleihung am Mittwochabend nicht teil. Stattdessen beschuldigte sie investigativ.ch der fehlenden Faktentreue. Sie habe im vergangenen Jahr bei den verschiedenen Medien nicht interveniert, um kritische Berichterstattung zu verhindern, sondern um Falschdarstellungen zu berichtigen, so die Nationalratspräsidentin. (ma)
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