29.06.2022

Schroten

Nagra lanciert «Jahrhundertmagazin»

Rund um das Projekt des Schweizer Tiefenlagers für radioaktive Abfälle ist am 29. Juni mit «500m+» ein multimediales Magazin live gegangen. Es wird auch in Printform erscheinen und ist als Longform konzipiert – zudem soll es 100 Jahre lang einmal pro Jahr erscheinen.

In diesem Jahr wird beim Jahrhundertprojekt Schweizer Tiefenlager ein wichtiger Meilenstein erreicht: Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) schlägt einen Standort für das Tiefenlager vor. Damit beginne ein neuer Abschnitt in diesem generationenüberschreitenden Projekt, wie es in einer Mitteilung heisst. 

Gemeinsam mit der Nagra hat die Agentur Schroten ein Konzept für ein «Jahrhundertmagazin» entwickelt. Dieses soll bis zum Verschluss des Tiefenlagers in rund hundert Jahren einmal jährlich erscheinen und dabei jeweils ein Thema behandeln. Damit erhalte das Tiefenlager «gewissermassen eine eigene Chronik». 

Die Storytelling-Agentur Schroten zeichnet für die erste Ausgabe verantwortlich, die sich dem Jahrhundertprojekt selbst widmet: Journalistin Michèle Roten fragt Verantwortliche, Wissenschaftler, eine Befürworterin, einen Kritiker sowie Anwohnerinnen und Anwohner nach ihrer Einstellung zum Tiefenlager. Gleichzeitig besucht sie einen Bohrplatz, geht im Zwischenlager in Würenlingen vorbei und unterhält sich mit Autorin Annette Hug, die aus ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema einen preisgekrönten Roman entwickelt hat. 

Das Magazin ist als Longform konzipiert, wie die Verantwortlichen an einer Medienkonferenz erklärten. Konkret bedeutet dies: Das Thema besteht aus einem langen Artikel, der 10'000 Wörter umfasst.

Die interaktive Webseite jahrhundertmagazin.swiss ergänzt die Magazin-Inhalte mit Infografiken und Videos. Und sie hält ein besonderes Feature bereit: Die Leserinnen und Lesern würden sich beim Erkunden immer weiter in die Tiefe graben – und hätten schliesslich die Möglichkeit, eine Botschaft an die Welt in hundert Jahren zu hinterlassen. Diese werde in einer Blockchain gespeichert.

Für das Design zeichnen die Macherinnen und Macher von Hubertus Design verantwortlich, die Fotos stammen von Simon Habegger. «Im Vordergrund stand und steht die fundierte und gleichzeitig kreative Auseinandersetzung mit einem Jahrhundertprojekt, das nicht nur eine technische, sondern auch eine gesellschaftliche Herausforderung ist», wie es weiter heisst.

Konzeption: Nagra&Schroten; Projektleitung Nagra: Patrick Studer; Gesamtverantwortung Schroten: Adrian Schräder; Redaktion & Produktion Schroten: Michèle Roten; Layout & Art Direction: Hubertus Design; Fotos: Simon Habegger; Filme: Mattogrosso; Infografiken: Marina Bräm; Konzeption Website: Adrian Huwyler; Quelle Infografiken: «Nationale Bevölkerungsbefragung ‹Radioaktive Abfälle›», gfs.bern, 2021. (pd/tim)



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Kommentare

  • Marin Huwyler, 29.06.2022 18:12 Uhr
    Gut informiert, viel Glück!
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