06.05.2024

Werbestatistik

Die Netto-Werbeumsätze stagnieren

Für 2023 verzeichnet die Werbestatistik Schweiz eine sehr geringe Wachstumsrate, während die Werbeeinnahmen der ausländischen Werbeplattformen weiter stiegen. Einige Mediengattungen konnten sich immerhin behaupten.
Werbestatistik: Die Netto-Werbeumsätze stagnieren
Aussenwerbung gehört zu den Bereichen, die 2023 zulegen konnten. (Bild: Keystone/Peter Schneider)

Die Stiftung Werbestatistik Schweiz hat die Werbeausgaben für den Schweizer Werbemarkt im Jahr 2023 ermittelt. Die Netto-Werbeumsätze belaufen sich auf insgesamt CHF 4,2 Milliarden, teilt sie am Montag mit. Der Zuwachs von lediglich CHF 1 Million bedeutet somit eine Stagnation im Vergleich zum Vorjahr.

Die schwache Entwicklung der Werbeumsätze entspricht auch dem verhaltenen allgemeinen Wirtschaftswachstum. Das Bruttoinlandprodukt stieg 2023 nur um 0,7 %. Als Folge des niedrigen Umsatzwachstums bleibt der Schweizer Werbemarkt 6,3 % unter dem Niveau vor der Pandemie im Jahr 2019.

Trotzdem konnten einige Mediengattungen ihre Umsätze im Vergleich zu 2022 erhöhen. So verbuchten Radio (+0,4 %), Online ohne ausländische Plattformen (+1,8 %), Kino (+6 %), Aussenwerbung (+8 %) und Werbe-/Promotionsartikel (+8,6 %) mehr Werbeeinnahmen. Print (–3,2 %), Direktwerbung (–5,8 %) und Fernsehen (–7,3 %) verzeichneten hingegen einen Rückgang.

Der grösste Teil fliesst ins Ausland

Werbeartikel, Direktwerbung und Print gehören 2023 zu den Mediengattungen, die am meisten Werbeerlöse erzielen. Sie haben trotz leichter Verluste weiterhin einen der höchsten Marktanteile in diesem Jahr. Auch TV und Online erreichen weiterhin hohe Anteile der messbaren Erlöse.



Bei der Onlinewerbung sind jedoch die Einnahmen der globalen Tech-Plattformen nicht berücksichtigt, weil sie nicht an der Erhebung der Werbestatistik teilnehmen. Um diese Lücke zu schliessen, wurde wie im letzten Jahr wieder eine fundierte Expertenschätzung durchgeführt. Die geschätzten Einnahmen aus YouTube, Suchmaschinenwerbung und Social Media, die praktisch ausschliesslich ins Ausland abfliessen, betragen insgesamt CHF 1,83 bis 2,24 Milliarden. Damit sichern sich die ausländischen Werbeplattformen weiterhin das grösste Stück des Schweizer Werbekuchens. Und dieses ist gegenüber dem Vorjahr nochmals um 8 % gewachsen, so die Schätzung der Expert:innen. (pd/spo)


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