15.01.2020

Jung von Matt/Limmat

«Ich habe den Notar bestochen»

Junior-Texter Cenk Korkmaz hat den «Comedy Club Award» gewonnen. Der 32-Jährige hat sich in «Das Zelt» gegen sechs Konkurrenten durchgesetzt. Nun geht er auf Tournee. Ein Gespräch über Werbung, Augenbrauen und Joints.
Jung von Matt/Limmat: «Ich habe den Notar bestochen»
Sammelte erste Tour-Erfahrungen im Vorprogramm von Joël von Mutzenbechers Programm «Feel Good Comedian»: Cenk Korkmaz. (Bilder: zVg.)
von Christian Beck

Cenk Korkmaz ist Junior-Texter bei Jung von Matt/Limmat. Der Winterthurer schreibt aber nicht nur Texte für grosse Werbekampagnen, sondern auch für sein eigenes Bühnenprogramm. Mit Erfolg: Am Dienstagabend gewann er an der Award-Show in «Das Zelt» in Zug den «Comedy Club Award». Der 32-Jährige setzte sich gegen sechs Konkurrenten durch.

Korkmaz trumpfte an der Award-Show sowohl bei der Jury als auch beim Publikum gross auf, wie es in einer Mitteilung heisst. Seine Performance, die gespickt mit ironischen Geschichten aus dem Alltag gewesen sei, habe dem Newcomer viele Lacher beschert.

Cenk 2(1)


Herr Korkmaz, sind Sie ein lustiger Mensch?
Kommt ganz darauf an, wen Sie fragen.

Immerhin haben Sie am Dienstagabend den «Comedy Club Award» gewonnen. Was löst das bei Ihnen aus?
Naja, ehrlich gesagt war ich schon etwas überwältigt. Es war ein mega cooler Abend, und ich bin glücklich, mit so tollen Künstlerinnen und Künstlern die Bühne geteilt haben zu dürfen. Jetzt freue ich mich einfach auf die Tour.

Sie werden mit Birgit Steinegger, Fabian Unteregger und Michel Gammenthaler in der ganzen Schweiz auftreten. Premiere ist am 18. März im schwyzerischen Lachen. War es das nun mit Ihrer Texter-Karriere?
Klar, wenn ich nach den Auftritten jeweils auch im Zelt übernachten würde, könnte das klappen (lacht). Ich habe doch erst gerade als Texter angefangen und bin sehr glücklich mit meinem Job. Ich werde dabei unterstützt, Job und Bühne unter einen Hut zu kriegen – und es funktioniert super. Ich bin meinen Vorgesetzten bei Jung von Matt sehr dankbar für die Chance, die sie mir gaben und habe nicht vor, abzuhauen.

Warum – glauben Sie – haben Sie den Award gewonnen?
Weil ich beim Voting selber mit über 200 SMS mitgemacht und den Notar bestochen habe (lacht). Nein, keine Ahnung. Es spielen zu viele Faktoren mit, um diese Frage auch nur annähernd zu beantworten.

«Ich rauche einen Joint und schaue, was passiert»

Auf der Bühne nennen Sie sich schlicht «Cenk». Kurz zusammengefasst: Was erzählen Sie jeweils?
Ich versuche immer, den Anlass zu würdigen und die Inhalte den Umständen anzupassen. Dabei begebe ich mich gerne in die Meta-Ebene und mache zum Einstieg den jeweiligen Auftritt selbst zum Thema. Ansonsten beschäftige ich mich hauptsächlich mit der Absurdität des menschlichen Daseins und mache mir tiefgehende Gedanken darüber, ob jemand mit einer Monobraue eine oder zwei Augenbrauen hat; und ob es – falls er nur eine Augenbraue haben sollte – bedeutet, dass er wieder weniger Augenbrauen hat als jemand mit zwei Augenbrauen. Ganz normale Gedanken eben.

Klingt tiefschürfend. Woher nehmen Sie die Inspirationen?
Ich glaube, dass die meisten Künstler ihre Einfälle ständig und überall durch präzise Beobachtungen, einschneidende Erlebnisse sowie eine gesunde Selbstreflexion bekommen. Gepaart mit philosophischer Dialektik kann man so jedem Thema auf den Grund gehen und ungeahnte Wahrheiten aus unscheinbaren, alltäglichen Themen ans Tageslicht bringen. Ich hingegen rauche einen Joint und schaue, was passiert.

Inwiefern hilft die Arbeit in einer Werbeagentur für den Auftritt als Comedian?
Da ich beides noch nicht sehr lange mache, ist es schwierig, die gegenseitigen Einflüsse zu beurteilen. Ich würde sagen, dass die konzeptionelle Herangehensweise als Werbetexter dabei hilft, etwas Ordnung und Struktur in meine Comedy zu bringen und die unkonventionelle Denkweise als Comedian dabei helfen kann, etwas aussergewöhnlichere Ideen zu entwickeln.



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