10.05.2006

ADC

Radikaler Kurswechsel

Kreativclub öffnet sich gegenüber den Auftraggebern.

Der Art Directors Club (ADC) wagt einen Neubeginn: Er öffnet sich gegenüber der werbetreibenden Wirtschaft. Fortan will der als elitär geltende Kreativclub gemeinsame Sache machen mit den Werbeauftraggebern, Produktionsgesellschaften und Medienunternehmen. Ein entsprechendes Programm wurde an der Jahresversammlung des ADC am Dienstag Abend einstimmig und mit viel Applaus verabschiedet. Der neue starke Mann im Club heisst Jean-Etienne Aebi (Bild). Er steht dem neu gebildeten, zwölfköpfigen Vorstand ab sofort als Präsident vor.

Der ADC offeriert allen Marktpartnern eine neue Kooperation -- "im gemeinsamen Interesse an besserer Wirkung durch bessere Qualität" wie es in einer Pressemitteilung heisst. Denn nur dank kreativ effektiver Werbung könnten sich Investitionen in Kommunikation wieder mehr auszahlen, so der ADC. Dazu bietet der Club den Werbeauftraggebern, Kommunikationsagenturen, Produktionsgesellschaften, Medienunternehmen und andern Branchenorganisationen Fördermitgliedschaften an.

Bereits haben sich die Partner laut ADC an Sponsoring- und Kooperationsprojekten interessiert gezeigt. Mit Kollegialmitgliedschaften sollen Strategieplaner, Berater, Direkt-Marketer, Mediaplaner und Fachleute aus weiteren Disziplinen im ADC gemeinsame Sache mit den Werbekreativen machen -- und Sonderpreise aus ihrer Sicht vergeben.

An regelmässigen Fachveranstaltungen sollen künftig Referenten aus Marketing, Unternehmensführung und Lehre ihre Überzeugungen vertreten und unterschiedliche Erfolgsnachweise für kreative Strategien präsentieren. In Kooperation mit einem führenden Fachmedium sei es das Ziel, ein Periodikum zu diesem Themenkreis zu realisieren, so der ADC. Darüberhinaus will der ADC neben den erfolgreichen Aktivitäten der ADC/BSW-Kreationsschule den Nachwuchs mit einem Young ADC (Projekttitel) noch mehr fördern.

Mit seinem neuen Programm will der ADC Signale setzen. Signale dafür, dass es ihm zukünftig nicht mehr nur um seine traditionelle Jurierung von Werbeideen geht. Signale dafür, dass das eminente Interesse an neu markteffektiver Kreativität ein gemeinsames der gesamten werbetreibenden Wirtschaft ist -- die deshalb von der Unterstützung der Anliegen des ADC profitiert.

Das Konzept zur Neuorientierung entwickelt hat Jean-Etienne Aebi. Ihm gab der ADC-Vorstand in Auftrag, eine Situationsanalyse zu verfassen und die Zukunftsperspektiven des Clubs zu untersuchen. Aebi verwertete dabei die Resultate aus über 30 Gesprächen mit Mitgliedern und Marktpartnern, sowie aus einer mit der GfK/IHA und der WerbeWoche durchgeführten Erhebung zur Kreativität in der Werbung und dem Image des ADC. Das Resultat seiner Arbeit zum "Entscheid für oder gegen Marktrelevanz" präsentierte Aebi im Februar dem ADC-Vorstand. Aebis Konzept löste in der Folge ein Erdbeben aus: "Um den Weg für einen Neustart freizumachen" trat der bestehende Vorstand auf die Mitgliederversammlung vom 9. Mai hin geschlossen zurück.

Die neue Führungscrew versteht sich als Exekutivorgan aus Machern. Unter dem Präsidium und der Gesamtleitung von Jean-Etienne Aebi operiert der neue Vorstand -- alle auch in ihren Unternehmen in Führungspositionen -- in zwei Gruppen. In der Gruppe Ressorts, primär für die Basisaktivitäten des ADC verantwortlich, sind: Andreas Prokesch (Jurierung), Hanspeter Schweizer (Festivitäten), Markus Gut (Mitglieder), Alexander Jaggy (Weiterbildung), Urs Schrepfer (Young ADC), Geri Aebi (Sponsoring), Frank Bodin (PR) und Daniel Matter (Periodikum).

Die Gruppe Projekte, die sich primär mit den neuen Marktaktivitäten befasst, besteht aus: Martin Spillmann, Michael Conrad, Beat Mühlemann und David Allemann -- die letzteren zwei bisherigen Nichtmitglieder vertreten auch die Auftraggeber- bzw. Kollegenkreise. Ebenfalls Einsitz in dieser Gruppe nehmen Markus Gut, Geri Aebi und Frank Bodin.


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