26.10.2016

Migros

Herbert Bolliger verteidigt personalisierte Rabatte

Noch bevor der unterzeichnete Brief der Stiftung für Konsumentenschutz abgeschickt worden ist, kontert der Migros-Chef ebenfalls mit einem offenen Brief. Die SKS reagiert mit einer Duplik.
Migros: Herbert Bolliger verteidigt personalisierte Rabatte
Weist die Vorwürfe der Stiftung für Konsumentenschutz zurück: Herbert Bolliger, Präsident der Generaldirektion Migros-Genossenschafts-Bund. (Bild: Migros)

Die personalisierten Cumulus-Aktionen der Migros sorgen bei der Stiftung für Konsumentenschutz SKS für Kritik. Die SKS fordert Konsumenten auf, einen offenen Brief zu unterzeichnen, in dem von der Migros mehr Transparenz verlangt wird. Der offene Brief soll am 31. Oktober an den Migros-Chef Herbert Bolliger verschickt werden (persoenlich.com berichtete).

Bolliger lässt diese Vorwürfe nicht gelten und reagiert in einem Blog-Eintrag auf der Migros-Webseite. Transparenz in der Nutzung der Kundendaten und deren Schutz seien der Migros sehr wichtig. «Transparenz geht jedoch nicht ohne Kommunikation. Deshalb haben wir über unsere Aktivitäten im Bereich personalisiertem Marketing im ‹Migros-Magazin› frühzeitig informiert. Ebenfalls hat jedes Cumulus-Mitglied zugestimmt, dass seine Daten auch für personalisierte Angebote genutzt werden», schreibt Bolliger.

Und der MGB-Präsident betont sogleich die Vorteile der personalisierten Cumulus-Aktionen: «Wer Kleinkinder hat, kann von einem Angebot für Windeln profitieren. Umgekehrt bringt es nichts, wenn ein Hundebesitzer ein Angebot für Katzenfutter bekommt.»

Personalisiertes Marketing sei in der Migros nichts Neues. Seit Längerem schon bekämen die Migros-Kunden auf dem Postweg massgeschneiderte Angebote mit dem Cumulus-Versand. «Mit Geheimnistuerei hat das also nichts zu tun», so beendet Bolliger den Brief.

SKS reagiert mit Duplik

Die SKS regierte am Mittwoch wiederum mit einer Duplik und schreibt, dass Bolliger auf das eigentliche Anliegen gar nicht eingehe. Die SKS wiederholt deshalb ihre Forderung: «Die SKS verlangt, dass die Migros sämtliche digitalen und analogen Gutscheine, Aktionen und Vergünstigungen, die unter Verwendung von persönlichen Einkaufsdaten erstellt werden, ab sofort als solche deklariert.»

Weiter äusserte sich Bolliger auch zum «Dynamic Pricing». Dynamische oder gar personalisierte Preise sind laut Bolliger kein Thema, wie er in einem «20 Minuten»-Interview sagt: «Personalisierte Preise gibt es in der Migros nicht und wird es auch in Zukunft nicht geben.» Auch sei «vorerst» nicht geplant, dass es künftig weniger allgemeine Aktionen geben werde. (cbe)

 



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