06.11.2017

Somedia

Hanspeter Lebrument reagiert auf Appell der SP

Die meisten Kritiker würden die Texte der «Basler Zeitung» weder kennen noch lesen, schreibt der Verleger. Eine Dämonisierung dieses Verlagshauses sei deshalb fehl am Platz.
Somedia: Hanspeter Lebrument reagiert auf Appell der SP
Kosten sparen mit Kooperationen: Hanspeter Lebrument (Bild: Keystone / Christian Beutler)

Nachdem Ende Oktober Verhandlungen über einen gemeinsamen Mantel von «Basler Zeitung» und «Südostschweiz» bekannt wurden (persoenlich.com berichtete), reagiert Hanspeter Lebrument mit einer Stellungnahme. Darin geht er auf die Kritikpunkte ein, die die SP Graubünden zusammen mit 18 Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Journalismus und Wirtschaft in einem gemeinsamen Appell geäussert hatten. Die Unterzeichner befürchten, dass die Unabhängigkeit der «Südostschweiz» gefährdet ist und dass die Familie Blocher der Redaktion ihre Agenda diktieren könnte (persoenlich.com berichtete).

BaZ schaffe Arbeitspätze

«Diese Besorgnis ist unbegründet. Somedia hat nicht die Absicht, die Kontrolle über die Inhalte ihrer Zeitungen in die Hände Aussenstehender zu geben. Sie befindet sich mehrheitlich im Besitze der Familie und hat keine Absicht, dies zu ändern», schreibt Lebrument. Gleichzeitig bestätigt er erneut die Gespräche über einen Textaustausch mit der «Basler Zeitung», sowie eine weitere Zusammenarbeit «im technischen Bereich». 

Durch die Kooperation schaffe die «Basler Zeitung» Arbeitsplätze in Chur, während andere Schweizer Verlage diese ins Ausland verlagerten. «Die BaZ legt damit ein Bekenntnis ab zum Werkplatz Schweiz. Eine Dämonisierung dieses Verlagshauses ist deshalb fehl am Platz», schreibt der Somedia-Verleger.

Die BaZ stehe in der Kritik, «obwohl die meisten Kritiker ihre überregionalen Texte weder kennen noch lesen». Chefredaktor Markus Somm verfolge «eine pluralistische Linie mit breitem Meinungsspektrum im Sinne einer Forumszeitung; so schreibt zum Beispiel der ehemalige SP-Präsident Helmut Hubacher eine regelmässige Kolumne». Und die Berichterstattung aus dem Ausland oder aus dem Bundeshaus sei «faktenbezogen und neutral».

Kooperationen als Notwendigkeit

Die Hoheit über «alle publizistischen Inhalte» würde bei einer künftigen Zusammenarbeit weiterhin «klar bei den Redaktionen in Chur, Glarus und Uznach» liegen, so Lebrument.
 
An die Adresse der SP Graubünden schreibt Lebrument: «Aus diesen Gründen besteht keinerlei Veranlassung, die Verhandlungen mit Basel einzustellen. Sie sind in der heutigen Situation der gedruckten Medien eine unternehmerische Notwendigkeit. Leider blendet die SP diese Tatsache völlig aus». (eh)



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