Langsam zeichnet sich ab, was Markus Somm mit dem Nebelspalter vorhat: Er setzt prominent auf Audio- und Videopodcasts, wie er im neusten Newsletter schreibt.
So werde Bundeshaus-Chef Dominik Feusi wöchentlich einen Videocast aus dem Bundeshaus beisteuern, «wo er die Woche in Bern mit hochkarätigen Experten und Politikern Revue passieren lässt». Der früherere SRF-Mann Reto Brennwald werde jede Woche ein gehaltvolles Gespräch mit prominenten Gästen führen, das der Nebelspalter dann als Videocast ausstrahle. «Ausserdem werde ich jede Woche zwei Videocasts publizieren, deren Inhalt ich aber noch im Dunkeln lassen möchte», so Somm weiter.
«Mehr Vielfalt auf der liberal-bürgerlichen Seite»
Des Weitern nennt Somm weitere Namen seines Teams: So wird Tamara Wernli neu für den Nebelspalter arbeiten. «Die scharfzüngige und zugleich vor Witz sprühende Baslerin erreicht auf Youtube bereits eine riesige Fangemeinde, die nun auch den Nebelspalter kennenlernen wird», schreibt Somm.
Wernli, die sich vor einiger Zeit mit der Firma Tamara Wernli Media selbständig gemacht hat, freut sich über das neue Mandat. «Bei Markus Somm mache ich mit, weil ich finde, dass mehr Medienvielfalt auf der liberal-bürgerlichen Seite einem breiten Publikum zu Gute kommt, und ich überzeugt bin, dass er mit seinem Team ein tolles Produkt auf den Markt bringen wird.»
Wie sie auf Anfrage sagt, wird sie ihre Kolumne bei der Weltwoche weiterhin schreiben. Beim Nebelspalter werde sie Kommentare in Videoform beisteuern, also eine Videoshow produzieren. Sie heisst «Die Tamara-Show» und werde jeweils samstags aufgeschaltet. «Ich werde das in meinem eigenen Studio bei Basel aufnehmen und ein fertiges Produkt abliefern, da ich meine Videos ja immer selbst scripte, filme und auch cutte», so die Kolumnistin.
Satire-Videos in Sketch-Form
Wernli, bekannt als langjährige Moderatorin auf Telebasel, macht mittlerweile hauptsächlich Videos. Ihr Youtube-Kanal zählt 63'000 Abonnenten. Sie sagt: «Zum derzeitigen Boost tragen die Satire-Videos in Sketch-Form bei. Darin widme ich mich aktuellen, kontroversen Themen wie Identitätspolitik oder Corona-Politik und mache daraus Sketches, wo ich entweder ein Gespräch führe und dabei beide Personen spiele, oder eine Satire-Newsshow.» Das kommt offenbar gut an. Teils habe sie bis zu 100'000 Views. Auch weil viele Leute dem ernsten Alltag entfliehen und gerne mit einem Augenzwinkern unterhalten werden möchten.
Gioia Porlezza und Stefan Bill steigen an Bord
Derweil sind beim Nebelspalter weitere Namen bekannt. Einen fünften Videocast wird Gioia Porlezza produzieren. Ebenfalls mit an Bord ist Stefan Bill. Der 24-Jährige arbeitete als Online-Redaktor bei Tamedia, vorher war er bei der Agentur Brandsoul sowie Barmitarbeiter bei Quattro Bar Engadin Mountains AG.
Mitbesitzer und Chefredaktor Markus Somm will mit dem neuen Nebelspalter-Onlineportal noch diesen Monat starten. Pro Tag sollen drei bis fünf Texte erscheinen, wobei die Satire nur etwa 20 Prozent der Inhalte ausmache. 80 Prozent seien für Recherchen und Analysen vorgesehen.
KOMMENTARE
08.03.2021 11:08 Uhr
07.03.2021 23:28 Uhr