Salt Cinema verliert seinen Hauptsponsor. Nach 16 Jahren beendet das Schweizer Telekom-Unternehmen auf Ende Jahr sein Engagement für das Freiluftkino, wie der Veranstalter Cinerent in einer Mitteilung schreibt. Der Rückzug hat sich abgezeichnet. Im Februar hat Orange eine neuen Besitzer und Ende April schliesslich auch einen neuen Namen erhalten. In einem Interview mit der "SonntagsZeitung" sagte Salt-Chef Johan Andsjö, es müsse abgeklärt werden, ob das Openair-Kino noch in das Konzept passe. Nun ist klar: Die Antwort lautet nein.
Das Titelsponsoring von Salt ermöglichte die nationale Durchführung in Zürich, Bern, Basel und Genf. Weil lokale Sponsoren fehlten, wurden Bern und zum Teil auch Basel während vielen Jahren quersubventioniert. Nach dem Ausstieg von Salt musste Gründer Peter Hürlimann über die Bücher. Denn mehrere Gespräche mit potenziellen neuen Titelsponsoren seien erfolglos geblieben, erklärt er.
Der Standort Bern wird gestrichen, in Basel wird mit lokalen Partnern nach einer Lösung gesucht. In Genf führt der Veranstalter Geneva Art Festival den Event weiter. Mitte Juli zeigte sich Hürlimann noch optimistischer: "Für ein gutes Produkt finden sich immer gute Partner", sagte er im Interview mit persoenlich.com.
Fokus auf Zürich
Nun legt Hürlimann den Fokus künftig auf den Standort Zürich. Das Openair-Kino soll wieder "Kino am See" heissen, wie in den Anfangjahren nach 1989. Hier zählt Cinerent auf bewährte Sponsoren, die "nun aus dem Schlagschatten des Titelsponsoren" treten, wie er sagt. Die Zürcher Kantonalbank hat ihr Engagement für 2016 bereits bestätigt. Weitere Gespräche seien im Gange.
Auch bei der Programmierung der Filme möchte Hürlimann schrauben. Er könne sich vorstellen, auch ältere, überraschendere und weniger kommerzielle Werke zu zeigen, sagt er gegenüber dem "Tages-Anzeiger". Überhaupt soll der ganze Anlass ohne Titelsponsor weniger kommerziell wirken. (wid)
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