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Peter Röthlisberger - der Unterschätzte

Auch Götter können irren. Man müsse sich die Namen der neuen "Blick"-Chefs nicht merken, verkündete Kurt W. Zimmermann, Medienkolumnist der "Weltwoche", "sie werden in absehbarer Zeit ohnehin umgetopft.“ Diese Annahme ist nicht nur ungerecht, sie ist auch falsch. Der "Blick“ ist auch nicht auf dem Totenbett, wie Zimmermann orakelt, sondern höchstens im Reanimationszelt.
 
Der "neue“ starke Mann bei der "Blick"-Gruppe heisst Peter Röthlisberger. Als Zahnarztsohn kennt er sich mit heiklen Operationen aus. Die Zeiten, als der Vorzeigebündner mit Ringier-Legende Peter Rothenbühler verwechselt wurde, sind  definitiv vorbei.
 
Zu Recht: Als Chefredaktor des "Blick am Abend“ wurde Röthlisberger oft unterschätzt. Der Vorwurf, seine Abendzeitung sei zu boulevardesk. Doch für ein Boulevardmedium ist dies das grösste Kompliment. Dass man sich bei der Stellenbesetzung an Röthlisberger erinnerte, war sicher kein Fehler.
 
Der neue "Blick"-Chef operierte lange aus der Tiefe des Raums. So galt es hausintern wohl als Makel, dass der studierte Historiker bei Schawinski und Köppel leitende Positionen besetzte. Doch jetzt steht auch bei Ringier Pragmatismus wieder vor Ideologie. So gesehen ist Röthlisberger  – zusammen mit der deutschen Co-Chefin Iris Meyer – die logische Wahl.
 
Zugegegen der Schreibende ist mit seiner Prognose ein bisschen befangen. Er war Röthlisbergers Trauzeuge. In Las Vegas. Was kein Fehler sein muss, er kennt ihn einfach besser als Zimmermann.

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KOMMENTARE

Otto Schilliger
21.01.2016 00:51 Uhr
wenn freunde über freunde schreiben, kommt nie wirklich was kritisches dabei raus. frag sich nur, ob das journalisten, auch bei persoenlich.com tun oder lassen sollten.
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