14.09.2012

Handy-Apps

Als Prävention gegen Massenpanik

Über die guten Dienste moderner Kommunikationsmittel.

Komme es an einer Massenveranstaltung zur Panik, sei es für ein Eingreifen schon zu spät, sagte Christian Zacherle von der Polizeidirektion der deutschen Stadt Heidelberg am Freitag in Zürich. Es gehe darum, das Aufkommen von Panik zu verhindern. Schon im Vorfeld der Veranstaltung gelte es, mögliche Ursachen einer Panik, wie etwa allzu dichte Menschenmengen und Engpässe zu verhindern oder zu entschärfen. Insbesondere zu enge Platzverhältnisse seien hochgefährlich: Die meisten Todesfälle bei Massenunfällen erfolgten durch Ersticken. Die Opfer würden erdrückt, nicht totgetrampelt.

Auch moderne Kommunikationsmittel gelte es zu nutzen, so der Heidelberger Polizeirat am Kongress zur urbanen Sicherheit der Konferenz der städtischen Polizeidirektorinnen und -direktoren (KSPD). Für das diesen Monat bevorstehende Herbstfest etwa verfügten die Einsatzkräfte über ein eigens zur Verfügung gestelltes unabhängiges Handynetz. Und gerade bei Veranstaltungen, die vorab Junge ansprechen, seien etwa Handy- Apps, die gezielt auf den jeweiligen Event abgestimmt sind, sehr nützlich. Die jungen Leute spielten ohnehin ständig an ihren Geräten herum, vor allem vor Beginn der Veranstaltung. Das könne man nutzen. Die App sollte informieren, was wo ist, wer wann wie erreichbar ist und dergleichen.

Wie andere Referenten betonte Zacherle: Unabdingbar für eine gute Abwicklung einer Grossveranstaltung seien Information und Kommunikation. Für das Publikum brauche es deutliche und eindeutige Durchsagen und klare Beschilderungen. Die Einsatzkräfte - Polizisten, Sanitäter, Feuerwehrleute, private Helfer - müssten sich schon vor der Veranstaltung mit dem Funktionieren der jeweils anderen vertraut machen. Und nach der Veranstaltung brauche es eine gründliche Nachbearbeitung. Schwachstellen müssten angesprochen werden, "ohne dass sich jemand auf den Schlips getreten fühlt", so Zacherle. (sda/dpa)


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