Die der KI-Revolution zugrunde liegende Technologie erfordert Tausende spezialisierter Computerchips, was in den kommenden Jahren zu einem enormen Stromverbrauch führen wird. Wie die SonntagsZeitung schreibt, steigt der Energiebedarf um das Zehnfache, wenn generative KI wie Chat-GPT in Suchmaschinen etwa von Google oder Microsoft integriert wird.
Grosse Schweizer Stromversorger wie Axpo und Alpiq gehen davon aus, dass KI mit Sicherheit einen Beitrag zu den Steigerungen der Energiemengen leisten wird. Die Internationale Energieagentur prognostiziert, dass der Stromverbrauch der weltweiten Rechenzentren wegen KI und Krypto sprunghaft ansteigen wird, auf über 1000 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2026. 2022 waren es noch 460 TWh. Für die Schweiz schätzt Professor Adrian Altenburger, dass der Strombedarf der Schweizer Rechenzentren durch KI im Jahr 2030 rund 8 TWh ausmachen wird, fast viermal so viel wie 2019.
ETH will zusätzliche KI-Gelder
Der ETH-Bereich soll 100 Millionen Franken sparen, die ETH Zürich trifft dies mit 50 Millionen am härtesten. «Das gefährdet Spitzenforschung», warnt Präsident Joël Mesot – und fordert zusätzliche Gelder für künstliche Intelligenz. «Wenn wir im Bildungs- und Forschungsbereich sparen, werden wir dafür in 10 oder 20 Jahren die Zeche bezahlen. Ein Beispiel: Wir haben einen Supercomputer in Lugano, der auch zur ETH gehört. Dieser Supercomputer ist weltweit einzigartig, um Simulationen für Wetterprognosen oder Modelle für vertrauenswürdige KI zu rechnen. Künftig könnten wir uns diese Grundlagenforschung nicht mehr leisten», sagt Mesot im SonntagsBlick-Interview.
Gerade die künstliche Intelligenz brauche grosse Forschungsprojekte: «Statt jetzt massiv zu sparen, müssten wir eigentlich in diese Technologie investieren, die die Welt gerade verändert. Wir brauchen ein Cern für künstliche Intelligenz – sonst verpassen wir eine der wichtigsten Entwicklungen des 21. Jahrhunderts.» (pd/cbe)