25.10.2018

Digitaltag 2018

Die Schweiz hat Potenzial und Nachholbedarf

Bei der Digitalisierung müsse die Schweiz noch mehr Mut zur Tat zeigen, hat Bakom-Direktor Philipp Metzger in seiner Keynote am Digitaltag in Zürich gesagt. Die Medien erwähnte er in seiner Rede mit keinem Wort.
Digitaltag 2018: Die Schweiz hat Potenzial und Nachholbedarf
Philipp Metzger spricht im Restaurant Imagine über die neue Digital-Strategie des Bundes, nicht aber über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Medien. (Bild: persoenlich.com)
von Anna Sterchi

«Wenn es den Digitaltag nicht schon gäbe – man müsste ihn erfinden», so hat Bakom-Direktor Philipp Metzger die Gäste – vorwiegend Wirtschaftsvertreter und Medienleute – am VIP-Apéro im Zürcher Hauptbahnhof begrüsst. Zum Glück habe Digitalswitzerland das bereits erledigt, so dass die Interessierten am Donnerstag in der ganzen Schweiz den zweiten Digitaltag erleben und erkunden könnten.

Die Veranstaltung stelle ein wichtiges Bindeglied zur Strategie «Digitale Schweiz» des Bundesrates dar. «Die gegenseitigen Bezüge sind mannigfach und zur neuen Strategie 2018 noch stärker als bis anhin», meinte Metzger und erklärte in der Folge die drei wichtigsten Punkte.

Der Mensch im Zentrum

Das zentrale Prinzip der neuen Strategie sei es, den Menschen konsequenter ins Zentrum zu rücken. Zwei Jahre Dialog hätten gezeigt, dass die Schweizerinnen und Schweizer bei der Gestaltung der digitalen Lebensbedingungen noch mehr mitreden möchten. Die meisten Leute wollen sich Metzger zufolge den neuen Entwicklungen nicht verschliessen. Diese Offenheit sei eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Digitalisierung.

Dennoch befand er: «Hier müssen wir in der Schweiz noch etwas mehr Mut zur Tat an den Tag legen. Wir haben Potenzial und gleichzeitig Nachholbedarf.» Logische Konsequenz des menschenzentrierten Ansatzes sei, dass der Bildung eine wichtige Bedeutung beigemessen werden müsse: «Und auch hier poppt der Digitaltag auf: Eigentlich ist er Bildung.»

Mehr Leadership und Kommunikation

Ein weiterer wichtiger Punkt der Digital-Strategie 2018 ist laut dem Bakom-Direktor, dass der Bund mehr Leadership übernimmt. Dies nicht im Sinne eines Top-down-Befehls, sondern in Form von Bottom-up-Empowerment dank mehr Vorleistung des Bundes. Darunter verstehe er eine konsequente Bereitstellung von wichtigen Digitalisierungsgrundlagen, wie es sie zur Lancierung von 5G brauche.

Ein drittes zentrales Ziel sei die Verstärkung der Kommunikation – innerhalb des Bundes, mit den Kantonen und zwischen allen Stakeholdern.

Das «Herzstück» der Strategie

«Wenn wir diese drei fundamentalen Ambitionen erfolgreich umsetzen, führt dies automatisch zu noch mehr gemeinsamem Engagement zwischen öffentlicher Hand, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft», sagte Metzger. So folge aus diesen drei Anliegen der Aktionsplan des Bundes, «das eigentliche Herzstück der Strategie». Der Aktionsplan sei deutlich erweitert worden und umfasse nun mehr als 100 Massnahmen. Metzger betonte zum Abschluss seiner Keynote, dass die Schweiz keine «Inselstrategie» verfolge, sondern die Digitalisierung eingebettet in das europäische und globale Umfeld weitertreibe.

Auffallend war, dass der Bakom-Direktor in seiner Rede kein Wort über die Medien verlor, die von der Digitalisierung massgeblich betroffen sind.



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