13.02.2020

Digitaltag 2019

Digitale Zukunft weckt gemischte Erwartungen

Die Öffentlichkeit ist in besonderem Masse besorgt über den verantwortungsvollen Umgang mit personenbezogenen Daten. Dies zeigen Ergebnisse einer Studie von digitalswitzerland, die im Rahmen des Digitaltags erhoben wurden.
Digitaltag 2019: Digitale Zukunft weckt gemischte Erwartungen
Mehr als 1000 Personen nutzten an 18 verschiedenen «tells» die Gelegenheit und sprachen aus, was sie hinsichtlich der Digitalisierung beschäftigt. (Bild: zVg.)

Am dritten nationalen Digitaltag kam ein neues Dialogformat mit dem Titel «tell» erstmals zum Einsatz, wie es in einer Mitteilung heisst. Es handelt sich dabei um eine Veranstaltungsreihe, die der Schweizer Bevölkerung eine Plattform bietet, um ihre Ängste und Hoffnungen in Zeiten des digitalen Wandels aktiv mitzuteilen. Mehr als 1000 Personen nutzten an 18 verschiedenen «tells» diese Gelegenheit und sprachen aus, was sie beschäftigt. Die Meinungen der Schweizer Bevölkerung wurden laut Mitteilung erfasst, ausgewertet und zusätzlich mit zwei repräsentativen Umfragen ergänzt.

«Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den digitalen Wandel bildet die Grundlage des Digitaltags. Mit ‹tell› Beispiel in der Schweiz wollen wir aber noch einen Schritt weitergehen und die Bevölkerung ermutigen, sich direkt am Veränderungsprozess einzubringen. Wir haben uns über die hohe Beteiligung an den Veranstaltungen gefreut, die genau darauf ausgelegt sind. Um dem steigenden Mitsprachebedürfnis der Bevölkerung gerecht zu werden, fördern wir den Dialog für die kommende Ausgabe des Digitaltags noch gezielter», lässt sich Diana Engetschwiler, Gesamtprojektleiterin für den Digitaltag, in der Mitteilung zitieren.

«Ziel der ‹tell›-Veranstaltungen ist es, zum Kern dessen vorzudringen, was für jeden Einzelnen und für die Zukunft der Gemeinschaft wirklich wichtig ist. Von Anfang an war klar, die wertvollen Aussagen dieser Diskussionsrunden festzuhalten und entsprechend auszuwerten. Zudem soll das Engagement der Gesellschaft mit diesem Dokument honoriert werden», so Nicolas Bürer, Managing Director von digitalswitzerland.

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Sicherer Umgang mit Personendaten

Die grösste Unsicherheit besteht in Bezug auf personenbezogene Daten. Damit einher geht ein Gefühl der Ohnmacht. Eine klare Mehrheit (64 Prozent) hält den Verlust der Privatsphäre durch die Erfassung digitaler Daten für besorgniserregend. Künftig sollten personenbezogene Daten noch besser geschützt und von einer unabhängigen Instanz verwaltet werden. In den «tell»-Diskussionen wurde die zentrale Rolle des Staates mehrfach betont, wenngleich mit Skepsis verbunden.

Beim Thema Gesundheitsdaten besteht der Wunsch nach deren Offenlegung gegenüber ausgewählten Dritten: 63 Prozent der Befragten würden Krankenhäusern, Ärzten oder Krankenkassen ihre Daten als Gegenleistung für personalisierte Dienstleistungen anvertrauen. Zentrale und geschützte Plattformen sind jedoch gefragt – nicht nur für Gesundheitsdaten, sondern auch im Bildungsbereich. Die Umfrageergebnisse vermelden gesamthaft den Wunsch nach mehr Regulierung und Verantwortung durch den Staat.

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Arbeitswelt der Zukunft

Diskutiert wurden unter anderem auch die Veränderungen der Arbeitswelt: Knapp die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer gehen davon aus, dass durch die Digitalisierung mehr Arbeitsplätze verschwinden als neue geschaffen werden. Weitere 48 Prozent glauben, dass zumindest Teile ihrer Arbeit im Zuge der Automatisierung ersetzt werden können. Einigkeit besteht jedoch darüber, dass durch neue Technologien die eigene Arbeit schneller und effizienter wird. Lebenslanges Lernen ist hier von entscheidender Bedeutung, denn nur so können sich Arbeitnehmer frühzeitig und flexibel an sich wechselnde Anforderungen, die neue Technologien verlangen, anpassen.

Grundsätzlich scheinen neue Technologien viele Vorteile zu bringen, und die Mehrheit der «tell»-Gesprächsteilnehmer war offen und neugierig auf Veränderungen. Dieser Befund deckt sich mit der quantitativen Studie, in der 75 Prozent der Befragten das Internet und neue Technologien als eine Chance betrachten. (pd/lol)



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