25.05.2011

eBay

Geht auf Einkaufstour

Will mit Skype-Milliarden Dienste erweitern.

eBay bringt der Verkauf der restlichen Anteile am Internet-Telefondienst Skype Milliarden. Damit will das Auktionshaus nun auf Shopping-Tour gehen. "Ausgesuchte Akquisitionen" stehen somit ebenso am Programm des US-Konzerns wie Investitionen in weiteres organisches Wachstum, wird CEO John Donahoe vom Wall Street Journal zitiert. In Form von Aktienrückkäufen werden außerdem die eigenen Anteilseigner vergütet. Hierzulande hat eBay einen Imagewandel angekündigt, mit dem sich das Haus vom Bild der reinen Auktionsplattform verabschieden will. Die notwendigen Mittel dafür dürften spätestens nach dem Skype-Deal vorhanden sein. 30 Prozent hat eBay an Skype noch gehalten, bevor Microsoft eine 8,5 Mrd. Dollar schwere Offerte für den VoIP-Service auf den Tisch legte. An das Shopping-Portal fallen davon rund 2,4 Mrd. Dollar ab. Anhand des Geldes will das Unternehmen die Dienste erweitern, die es seinen Kunden bietet. Konkret wird die Plattform zugunsten der User in mobile Shopping-Tools sowie Location-Dienste und Preisvergleichsmöglichkeiten am Mobiltelefon investieren. Zwar stehen Donahoe zufolge Übernahmen nicht unmittelbar bevor. eBay sieht sich aber weltweit um und erwägt auch größere Zukäufe.

Drei, zwei, eins, meins! - fest verankert

Angesichts der wachsenden Konkurrenz durch Online-Händler Amazon hat sich eBay schon in den letzten Jahren immer weiter vom Modell des reinen Auktionshauses entfernt. Dritte bieten ihre Ware zunehmend zum Festpreis in ihren eBay-Shops an. An vielen Kunden und Usern ist der Wandel zum Shopping-Portal bisher aber offenbar vorbeigegangen. "Drei, zwei, eins, meins!" ist nach wie vor fest in ihren Köpfen verankert. Spätestens mit den angekündigten mobilen Diensten und der neuen Imagestrategie erfindet sich eBay aber noch offensichtlicher als Einkaufsseite neu. Dennoch könnte der hauseigene Bezahldienst PayPal den Marktplatz eBay in drei bis fünf Jahren als größte Geschäftssparte innerhalb des Konzerns ablösen, schätzt Donahoe. Die Online-Geldtransaktionen sind aktuell für einen wesentlichen Anteil des Wachstums verantwortlich. Bis 2013 rechnet der Konzern mit Umsatzsteigerungen auf 13 bis 15 Mrd. Dollar gegenüber 9,2 Mrd. Dollar im Vorjahr. (pte)


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