IBM hat im dritten Quartal insbesondere im Software-Geschäft kräftig zugelegt. Insgesamt verbesserte sich der Umsatz des IT-Riesen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf 26,2 Milliarden Dollar. Unter dem Strich bleiben als Gewinn 3,8 Milliarden Dollar und damit sieben Prozent mehr hängen als im Vorjahr. Die Schwellenländer hätten massgeblich zu dem Wachstum beigetragen, sagte Konzernchef Samuel Palmisano am Firmensitz in Armonk im US- Bundesstaat New York.
Er hob zum wiederholten Male die Gewinnprognose fürs laufende Jahr an. Dennoch waren die erfolgsverwöhnten Aktionäre unzufrieden; sie hatten einen noch höheren Umsatz erwartet. So fiel der Kurs der IBM-Aktie nachbörslich um annähernd vier Prozent. In einem Punkt hatten die Aktionäre auch allen Grund, sich zu beschweren: IBM wuchs vor allem wegen Wechselkurseffekten. Diese herausgerechnet, lag das Umsatzplus nur noch bei drei Prozent. Auf Basis der währungsbereinigten Zahlen stagnierte das Geschäft in der Region Europa, Afrika und Naher Osten sogar. Zahlen für einzelne Länder gibt IBM nicht heraus.
13 Prozent Wachstum in Software-Sparte
IBM gilt wegen seiner breiten Angebotspalette als Gradmesser für die gesamte IT- Branche und darüber hinaus. An diesem Dienstag legen mit Intel und Apple weitere Schwergewichte aus der Technologie-Welt ihre Zahlen vor. Ihre Zwischenergebnisse geben auch Aufschluss darüber, ob die Euro-Schuldenkrise sich schon im Kaufverhalten von Firmen und Privatkunden bemerkbar macht. IBM verdient das meiste Geld mit Computer-Dienstleistungen wie dem Betrieb von Rechenzentren. Derartige Services sind gemeinhin wesentlich lukrativer als der Verkauf von Geräten.
Auch Konkurrenten wie Hewlett-Packard oder Dell bauen deshalb in diesen Bereich massiv aus. Software gilt ebenfalls als hochprofitabel; diese IBM-Sparte wuchs überdurchschnittlich um 13 Prozent. Aus dem wenig einträglichen Geschäft mit Computern für Verbraucher hat sich IBM längst zurückgezogen. Bei leistungsstarken Firmenrechnern ist IBM aber weiterhin eine feste Grösse. Über die IBM-Server aus Armonk läuft etwa ein guter Teil des Internet-Datenverkehrs, der stetig zunimmt. Der schärfste Rivale ist die Softwarefirma Oracle, die Anfang 2010 den Spezialisten Sun Microsystems geschluckt hatte. (sda/dpa)