10.11.2011

Facebook

Löscht sexistische Seiten

User witzelten über Vergewaltigungen.

Die Online-Community Facebook hat mehrere Internetseiten gelöscht, die äusserst kontroverse Wortmeldungen und verharmlosende Witzeleien zum Thema Vergewaltigungen beinhalten. Einige der betroffenen Seiten, die teilweise auch sehr beleidigende und sexistische Statements gegenüber Frauen aufweisen, haben es dabei im Laufe der Zeit geschafft, mehr als 190’000 "like"-Klicks anzuhäufen. Verschiedene Opferschutz-, Selbsthilfe- und Frauenrechtsgruppen hatten bereits seit geraumer Zeit gefordert, dass derartige Inhalte vom Betreiber entfernt werden.

Offene Meinung und Respekt

"Auf Facebook gibt es keinen Platz für hasserfüllte, bedrohliche oder gewaltverherrlichende Inhalte", heisst es in einer offiziellen Stellungnahme des Online-Portals. Berichte und Meldungen über derart fragwürdigen und beleidigenden Content würden sehr ernst genommen. Gleichzeitig wolle man sich aber auch darum bemühen, dass das soziale Netzwerk ein Ort bleibe, auf dem die Nutzer ihre Meinungen und Anliegen offen und in gegenseitigem Respekt äussern können.

Dass die Seiten mit Vergewaltigungswitzen schliesslich doch entfernt worden sind, hat offenbar nicht nur mit den vehementen Protesten der Frauenrechtsgruppen zu tun. So sollen die besagten Inhalte erst dann gelöscht worden sein, als die verantwortlichen Administratoren es versäumt haben, einen speziellen Tag auf ihren Seiten anzubringen, der diese ausdrücklich als "humoristisch" oder "satirisch" kennzeichnet.

Die Zögerlichkeit von Facebook, kontroverse Seiten aus dem eigenen Webangebot zu löschen, hat in der Vergangenheit bereits des Öfteren heftige Kritik hervorgerufen. Jüngstes Beispiel ist die Entfernung einer arabischsprachigen Internetseite, die offen zur Gewalt gegen Juden aufrief und erst dann gelöscht wurde, als der israelische Minister für öffentliche Angelegenheiten und die Diaspora, Juli Edelstein, sich per persönlichem Brief an Facebook-Gründer Mark Zuckerberg gewandt hatte. (pte)



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