22.05.2025

Digital Ad Trust Report

Neuer Mobile-Visibility-Rekord erreicht

Mit Rekordwerten bei der Mobile Visibility und stabil niedrigen Ad-Fraud-Raten bestätigt der Digital Ad Trust Report die hohe Qualität digitaler Werbung in der Schweiz. Rückenwind bekommt die Branche auch aus Brüssel: Ein aktuelles Urteil schafft mehr Rechtssicherheit im Umgang mit dem Transparency & Consent Framework.

Die Gesamt-Visibility von Display-Werbung ist im Vergleich zum Vorquartal um 3 Prozentpunkte auf 74,6 Prozent gestiegen. Besonders Mobile-Formate konnten erneut stark zulegen: Die durchschnittliche Sichtbarkeitsrate stieg hier auf 71,7 Prozent (+3,7 Prozentpunkte).

Besonders erwähnenswert ist der deutliche Anstieg des Mobile-Formats 320x416/480, das mit einer Sichtbarkeitsrate von 79,6 Prozent ein Plus von 9,9 Prozentpunkten und damit einen neuen Rekord verzeichnete, wie es in einer Mitteilung heisst. Auch Desktop-Formate entwickelten sich positiv und erreichten insgesamt eine Visibility von 81,2 Prozent (+1,2 Prozentpunkte), wobei das Format 300x600 mit 88,8 Prozent (+5 Prozentpunkte) herausstach.

Ad Fraud auf stabilem Tiefstand

Die Rate betrügerischer Werbeeinblendungen (SIVT) bleibt mit 0,54 Prozent auf einem erfreulich niedrigen Niveau. Während die Desktop-Formate mit 0,92 Prozent einen leichten Rückgang um 0,04 Prozentpunkte zeigen, liegt die Mobile-Ad-Fraud-Rate bei nur 0,29 Prozent – ebenfalls eine Verbesserung um 0,05 Prozentpunkte.

Brand Safety nahezu optimal

Auch im Bereich Brand Safety zeigt sich die digitale Werbelandschaft in der Schweiz weiterhin sehr hochwertig. Die Blockierungsrate liegt bei nur 0,01 Prozent, was einer weiteren Verbesserung von 0,01 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorquartal entspricht.

Video Visibility mit weiterem Wachstum

Die Sichtbarkeit von Videoanzeigen ist erneut gestiegen und liegt nun bei 81,5 Prozent (+0.8 Prozentpunkte).

  • Besonders stark entwickelten sich Mobile Outstream-Formate, die um 11,1 Prozentpunkte zulegten und nun eine Sichtbarkeit von 74,3 Prozent erreichen.
  • Auf dem Desktop blieb Outstream stabil bei 65,6 Prozent, während Instream um 2,3 Prozentpunkte auf 81,4 Prozent zurückging.

Roland Ehrler, Präsident von Digital Ad Trust Switzerland, fasst zusammen: «Die durchgehend positiven Entwicklungen im ersten Quartal 2025 – insbesondere bei der Mobile Visibility und der Videowerbung – sind ein starkes Signal für die Qualität und Transparenz im Schweizer Digitalmarkt. Unsere kontinuierliche Messung schafft Vertrauen und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.»

Brüsseler Urteil bringt Rechtssicherheit

Das Brüsseler Berufungsgericht hat im Streit um das Transparency and Consent Framework (TCF) ein richtungsweisendes Urteil gefällt, wie IAB in einer weiteren Mitteilung schreibt. Es bestätigt: IAB Europe ist nur für die Erstellung und Nutzung des sogenannten TC Strings – also des Signals zur Speicherung von Nutzerpräferenzen – gemeinsam verantwortlich. Für die weitere Datenverarbeitung durch Publisher und Werbetreibende hingegen trägt IAB Europe keine Mitverantwortung. Damit folgt das Gericht der Linie des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), der bereits im März 2024 klargestellt hatte, dass der TC String personenbezogene Daten enthält.

Die Entscheidung bringt insbesondere für Schweizer Marktteilnehmer mehr Klarheit: Da viele Publisher mit europäischen Partnern arbeiten und das TCF nutzen, müssen sie ihre Einwilligungsprozesse nun gezielt anpassen. Die bestehenden Umsetzungen erhalten durch das Urteil jedoch eine rechtlich stabile Basis.

Urs Flückiger, Geschäftsführer der IAB Switzerland Association, begrüsst das Urteil: «Es schafft Transparenz und reduziert Unsicherheiten im Datenschutz – ein wichtiger Schritt für die digitale Werbebranche.» (pd/cbe)


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