Die Facebook-Community nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Trotz aller Öffentlichkeit des weltgrössten sozialen Netzwerks herrscht unter den Usern häufig ein rauer Umgangston. Auf ihren Pinnwänden und denen ihrer Web-Freunde bedienen sich die Nutzer einer zunehmend obszönen Sprache, wie der Social-Media-Monitoring-Dienst Reppler aufzeigt. Die eigene Online-Identität lässt Anwender offenbar Hemmungen abbauen und mögliche Konsequenzen vergessen. Angesichts der steigenden Facebook-Präsenz von Unternehmen und ihren Personalentscheidern, die etwa die Profile von Bewerbern und Mitarbeitern gerne unter die Lupe nehmen, beweisen die User auf der Plattform nicht selten Mut. Neben peinlichen Fotos oder Videos, die sie im Social Web hinterlassen, geben sie sich auch sprachlich oft nicht von ihrer besten Seite und werden bei Kommentaren, Status-Updates und Pinnwand-Einträgen ausfällig. Das "F-" und das "S-Wort" gehören dabei noch zu den harmlosesten Fauxpas.
Umgangston ausser Kontrolle
Das wachsende Ausmass an Obszönitäten zeigt ausserdem, dass User keine volle Kontrolle über den angeschlagenen Ton auf ihrer Pinnwand haben. So verewigen sich Reppler zufolge großteils Freunde auf dem eigenen Profil mit anstössigen Einträgen. Beim Betrachter hinterlässt die verwendete Sprache dennoch ein entsprechendes Bild vom Profilbetreiber selbst. Eine banale und vulgäre Ausdrucksweise ist mittlerweile beinahe zum Facebook-Standard geworden. Obszönitäten finden sich nach Angaben von Reppler auf rund 47 Prozent aller Pinnwände in dem sozialen Netzwerk. Zumindest ein entsprechender Post oder Kommentar pro Pinnwand stammt in der Regel aus dem Online-Freundschaftskreis. Mit ihren Beziehungen zu den Facebook-Bekanntschaften sind die User aber ohnehin meist alles andere als zufrieden. (pte)