Trotz der Dominanz von Gaming in der Unterhaltungsbranche tut sich die Spieleindustrie mit dem Erhalt alter Spieletitel schwer. Gemäss einer US-Studie der Video Game History Foundation gelten neun von zehn Games, die vor 2010 erschienen sind (87 Prozent), als verschollen, wie SRF berichtet.
Journalist und Podcaster Gunnar Lott führt diesen Verlust auf Kommerz und Technik zurück. Mit dem Verschwinden alter Hardware verschwindet auch die Möglichkeit, manche Titel zu spielen, da diese meist nur auf dieser bestimmten Hardware gespielt werden können.
Des Weiteren steht Kommerz der digitalen Archivierung des kulturellen Gaming-Erbes im Weg. «Die Spiele könnten ohne Weiteres auf Webseiten oder mit Emulatoren verfügbar gemacht werden», erklärt Lott dem SRF. Solche Plattformen existieren zwar, doch die Rechteinhaber wehren sich dagegen, unter anderem wegen möglicher Urheberrechtsverletzungen. Dies erschwere auch öffentliche Bestrebungen der Museen und Fans, die Spiele zu erhalten.
Trotz der Zahl von Remakes und Remasters haben die Spielehersteller gemäss SRF meist kein Interesse daran, ihre alten Spiele neu aufzulegen, da es sich wirtschaftlich nicht lohnt. Diese Haltung der Spieleindustrie führt aber auch dazu, dass es im Internet etliche Angebote gibt, die die Spiele der Öffentlichkeit illegal zur Verfügung stellen. (yk)