24.09.2012

Iran

Sperrt Zugang zu E-Mail-Dienst Gmail

Schrittweise soll "iranisches Internet" eingerichtet werden.

Im Zuge von Plänen zur Einrichtung eines vom weltweiten Internet abgekoppelten landesweiten Intranets hat der Iran am Montag den Zugang zu Googles E-Mail-Dienst Gmail gesperrt und den Zugriff auf die Google-Suche beschränkt. "Aufgrund der wiederholten Forderungen der Menschen werden Google und Gmail landesweit gefiltert", hiess es in einer SMS der Behörden. Die Einschränkungen gelten den Angaben zufolge "bis auf Weiteres".

Bewohner der Hauptstadt Teheran sagten der Nachrichtenagentur AFP, sie könnten nur noch über ein geschlossenes VPN-Netz auf ihre Gmail-Konten zugreifen. VPN- Netze werden häufig von computererfahrenen Iranern genutzt, um die weitreichende Zensur im Internet zu umgehen. Gmail wird von vielen iranischen Geschäftsleuten genutzt, um mit ausländischen Firmen zu kommunizieren.

Die Regierung in Teheran wirft dem Westen vor, über das Internet einen "nicht- erklärten Krieg" zu führen, der darauf abziele, die Regierung zu schwächen. Deshalb solle schrittweise ein "iranisches Internet" eingerichtet werden, das von ausländischen Servern und Rechercheseiten abgekoppelt ist. In der Vergangenheit war der Zugang zu Google und Gmail bereits vorübergehend blockiert worden, auch der Zugriff auf soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter wird im Iran regelmässig gesperrt. Das Online-Videoportal YouTube unterliegt ebenfalls immer wieder der Zensur. (sda)


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