03.07.2012

Social Media

Sprache von Mädchen unverblümter

Platz- und Zeitmangel fördern direkte Formulierungen.

Neue Medien fördern direktere Formen der Kommunikation, was junge Menschen oft unhöflich oder respektlos klingen lässt. Dieser Ansicht ist zumindest die Plain English Campaign. Der Grund liegt in den Kommunikationskanälen, mit denen die Jugendlichen aufwachsen, sagt die Sprecherin Marie Clair gegenüber der "Daily Mail". Facebook, Twitter und Co fordern Kürze und lassen weniger Zeit, sich um Formulierungen zu kümmern. Mädchen seien stärker betroffen als Jungen, da sie allgemein mehr kommunizieren.

"Ein Forschungsprojekt an der Uni Zürich kam zu dem Ergebnis, dass neue Medien kaum Einfluss auf den Schreibstil haben. Schriftlichkeit und Mündlichkeit unterscheiden sich zwar, aber die gesprochene Sprache war immer schon knapper. Ein Trend zur weiteren Verkürzung und zu informellerem öffentlichem Sprachgebrauch ist hier schon seit den 1970er-Jahren zu erkennen, bevor die neuen Medien weit verbreitet waren", sagt dagegen Martin Luginbühl vom Deutschen Seminar der Universität Zürich gegenüber pressetext. Als Grund für die Änderungen im mündlichen Sprachgebrauch scheiden die Medien also aus.

"Eine Verstärkung des Trends durch die Massenmedien ist aber denkbar. Medienkonsum und Entwicklung der Sprache sind interdependent. Was den Sprachwandel wirklich auslöst, ist schwierig zu sagen", erklärt Luginbühl. (pte)



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