19.06.2024

Blick

Synthetisierte Stimme der Chefin liest Artikel

Auf Blick.ch kann man sich neu die Artikel vorlesen lassen. Die dazu eingesetzte Stimme stammt von Steffi Buchli, Chief Content Officer der Ringier-Marke.
Blick: Synthetisierte Stimme der Chefin liest Artikel
Sie «liest» nun jeden Artikel vor: Steffi Buchli, Chief Content Officer Blick (Bild: zVg/Ringier)

Vorlesefunktionen gibt es schon lange. Auf NZZ.ch kann man sich seit 2019 die Artikel vorlesen lassen. Das geschieht mithilfe einer synthetischen Männerstimme. Über die Jahre wurde die zwar immer menschenähnlicher und angenehmer zum Zuhören. Sie ist aber weiterhin klar als künstlich generiert erkennbar. In ähnlicher Qualität bieten auch die Tamedia-Zeitungen eine Sprachausgabe für ihre Artikel. Auf die Funktion verzichtet hat nach einer Testphase CH Media.

Neu setzt nun auch Blick auf diese Form der Informationsvermittlung, geht aber einen neuen Weg. Nicht eine vollsynthetische Stimme liest seit Dienstag auf blick.ch die Artikel vor, sondern das synthetisierte Organ von Steffi Buchli. Dazu hatte die Chief Content Officer einen ganzen Tag im Studio verbracht, wie es auf blick.ch heisst. Dort habe sie ein genau definiertes Skript eingelesen, damit die Stimme künftig für die meisten Eigennamen, fremdsprachigen Begriffe oder Abkürzungen gerüstet sei. Für die technische Umsetzung wählte Blick die Firma Beyond Words.

Das Ergebnis klingt tatsächlich wie Steffi Buchli, aber natürlich nicht wie das menschliche Original, sondern eben wie der synthetisierte Klon. Die leicht monotone Diktion sowie die unnatürliche Aussprache von Fremdwörtern mag auch das von Blick gewählte Vorgehen nicht auszubügeln.

In einer ersten Phase steht die neue Funktion auf der Website von blick.ch (Desktop und Mobile) zur Verfügung. In der App folgt sie erst später. Bei kostenpflichtigen Blick-Plus-Artikel kann man erste nach dem Login die Sprachausgabe aktivieren.

Die Vorlese-Funktion mit der Stimme Steffi Buchlis sei eine Innovation aus Ringiers AI-Boost-Projekt, schreibt Blick. Hier arbeiteten Redaktion und IT-Entwickler Hand in Hand, um neue Tools für den Redaktionsalltag zu entwickeln.

Einen Schritt weiter mit der Synthetisierung einer menschlichen Stimme ging der Berner Fussballverein Young Boys. Für ihren Podcast liessen sie einen französischsprachigen Spieler Deutsch «sprechen» (persoenlich.com berichtete). Den gleichen Weg wählte auch die deutsche Bild-Zeitung, die ausgewählte Podcasts mit personalisierter KI-Stimme auf Englisch anbietet. (nil)


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