Facebook will Unternehmen ermöglichen soziale Werbung zu schalten, wie Forbes berichtet. Wenn ein Freund ein Produkt mit einem "Like" bedacht hat, soll das künftig für Werbezwecke auf den Profilseiten von Usern verwendet werden. In Hinblick auf den unvermeidlichen Börsengang des sozialen Netzwerks ist das ein Weg, Shareholder vom realen Wert des Unternehmens zu überzeugen. Facebook hat kürzlich seine Vision der Online-Werbung der Zukunft präsentiert: Werbung, die an beliebig definierte Zielgruppen gerichtet werden kann und die eine Online-Version von Mundpropaganda mit einbezieht.
Marktforschungsdienstleister Nielsen hat herausgefunden, dass Werbeeinschaltungen, die Freunde beinhalten, doppelt so häufig im Gedächtnis bleiben und vier Mal öfter zur Kaufintention führen als herkömmliche Bildschirm-Reklame. Auch die Klickraten und die Anzahl der Weiterempfehlungen steigen.
Momentan verdient Facebook etwa 3,8 Milliarden Dollar mit Werbung. Der Wert des Unternehmens wird auf 80 Milliarden Dollar geschätzt. Potenzielle Anleger haben also riesige Erwartungen an Facebook. Die Privatwirtschaft ziert sich momentan noch, Werbung auf dem sozialen Netzwerk zu schalten. Das liegt auch daran, dass die Klickraten bei herkömmlicher Facebook-Werbung im Vergleich zu Google sehr schlecht sind. Deshalb sucht Facebook nach den passenden Indikatoren, um den Wert von sozialer Werbung zu beziffern. Vergangenen Monat wurden bereits neue Instrumente zur Erfassung der Reichweite von Facebook-Werbung vorgestellt.
Die Daten legen nahe, dass Werbung auf Facebook in Zusammenhang mit kreativen Fan-Seiten und Apps eine beachtliche Wirkung entfaltet. Das soziale Netzwerk räumt allerdings ein, dass sich die Entwicklung erst am Anfang befindet und vor allem die Optik der bisher recht schlichten Werbeeinschaltungen noch verbessert werden muss. Die Teilnahme an sozialen Werbeeinschaltungen kann man über die Privatsphäreneinstellungen von Facebook zwar ablehnen, manche Nutzer werden von der neuen Praxis aber dennoch nicht begeistert sein. Mit vielen Werbeeinschaltungen könnte Facebook auch das Vertrauen der User verspielen. (pte)