21.01.2011

Google

Zahlt 100 Millionen Dollar Prämie

Nach Eric Schmidt sitzt bald Larry Page wieder im Chefsessel.

Überraschender Führungswechsel beim Internetkonzern Google: Mitgründer Larry Page übernimmt wieder selbst das Ruder und wird neuer Konzernchef. Page werde ab 4. April das Tagesgeschäft führen, teilte der Konzern am Donnerstag im kalifornischen Mountain View mit.

Zum Abschied bekommt Google-Chef Eric Schmidt ein dickes Geschenk: Der Internetkonzern überreicht Schmidt ein 100 Millionen Dollar schweres Paket, prall gefüllt mit Aktien und Aktienoptionen. Nach US-Medienberichten vom Wochenende ist es das erste Mal in seinen zehn Jahren als Firmenlenker, dass Schmidt eine solche Prämie erhält. Schmidt wird Anfang April das Ruder an den Firmenmitgründer Larry Page übergeben und sich in die zweite Reihe zurückziehen.

Als Verwaltungsratschef wird Schmidt künftig als Botschafter für Google unterwegs sein. Unter dem erfahrenen Manager Schmidt war Google von einem aufstrebenden Internetsuch-Unternehmen zu einem breit aufgestellten Technologiekonzern gewachsen. Seit dem Börsengang 2004 hat sich der Aktienkurs etwa versechsfacht auf mehr als 600 Dollar. Insgesamt ist Google aktuell rund 196 Milliarden Dollar wert.

Schmidt hält derzeit 2,9 Prozent am Unternehmen. Das US-Magazin Forbes führt ihn auf seiner Liste der Superreichen auf Platz 117 mit einem geschätzten Gesamtvermögen von 6,3 Milliarden Dollar. "Eric ist ein toller Firmenchef und ich habe viel von ihm gelernt", sagte sein Nachfolger Page. Er hatte Google 1998 zusammen mit seinem Studienkollegen Sergey Brin gegründet. Weil beide unerfahren in geschäftlichen Dingen waren, holten sie 2001 Schmidt an Bord und konzentrierten sich selbst auf die Entwicklung neuer Produkte. Brin wird künftig alleiniger Cheftüftler bei Google sein.

Das Geschäft blüht: Im vergangenen Jahr verdiente Google unterm Strich 8,5 Milliarden Dollar. Doch mit dem Erstarken des Onlinenetzwerks Facebook ist Google ein ernstzunehmender Gegner erwachsen. Beide Internetfirmen finanzieren sich über Werbung. Der Führungswechsel soll die Rollen bei Google klarer verteilen und den Suchmaschinenprimus schlagkräftiger machen. (sda)



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