01.04.2019

Facebook

Zuckerberg erwägt separaten Medien-Bereich

Das Soziale Netzwerk will künftig «hochwertige und vertrauenswürdige News» hervorheben. Der Plan stehe aber noch am Anfang, sagt der Facebook-Chef. Er wolle ihn gemeinsam mit der Branche entwickeln.
Facebook: Zuckerberg erwägt separaten Medien-Bereich
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. (BIld: Keystone)

Facebook könnte einen separaten Bereich für Medieninhalte einrichten. Das Online-Netzwerk wolle stärker «hochwertige und vertrauenswürdige News» hervorheben, sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg in einem am Montag veröffentlichten Gespräch mit dem Springer-Chef Mathias Döpfner. Dabei schloss Zuckerberg auch Lizenzzahlungen an teilnehmende Medienunternehmen nicht aus. Zugleich betonte er, der Plan stehe noch ganz am Anfang und Facebook wolle ihn gemeinsam mit der Branche entwickeln.

In Facebooks Einstellung zu Medieninhalten hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Änderungen gegeben. Zunächst wurde das Online-Netzwerk zu einer immer wichtigeren Plattform für Medienunternehmen, um Nutzer zu erreichen. Doch dann wurde Facebook unter anderem im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 für die massenhafte Verbreitung gefälschter Nachrichten missbraucht – und musste einräumen, schlecht darauf vorbereitet gewesen zu sein.

Idee von Konkurrent Snapchat

Vor gut einem Jahr kündigte Zuckerberg an, Beiträge von Familie und Freunden sollen in den Newsfeeds der Nutzer mehr Gewicht als Medieninhalte erhalten (persoenlich.com berichtete). Die Idee eines abgetrennten Bereichs für Medieninhalte – diesen Weg geht unter anderem der Konkurrent Snapchat – lehnte Facebook damals noch ab.

Döpfner betonte, für Medienunternehmen seien ein funktionierendes Geschäftsmodell und der direkte Zugang zu Nutzern besonders wichtig. Attraktive Konditionen für Verlage würden auch dazu beitragen, dass hochwertige Inhalte auf die Plattform kommen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Medienkonzerns Axel Springer. In Anlehnung an die EU-Urheberrechtsreform sprach er an, dass Facebook als Plattform eine Lizenz für Medieninhalte erwerben müsste. Der Facebook-Chef sagte, man werde darüber nachdenken.

Keine eigenen Facebook-Journalisten

Zuckerberg sagte auch, ein Medienbereich könne dem Angebot Facebook Watch für Videos ähnlich sehen. Dabei werden den Nutzern sowohl Inhalte von Seiten, die sie abonnieren, angezeigt – als auch andere populäre Videos. «Alles, was wir machen, wird personalisiert sein», stellte er zugleich klar. Facebook werde aber keine eigenen Journalisten beschäftigen. (sda/dpa/wid)



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