09.11.2019

Kurt Aeschbacher

Aeschbi würde seinen Freund ehelichen

Die SRF-«Arena» kann auch mal für People-News gut sein. Kurt Aeschbacher verriet in der Sendung vom Freitag, dass er seinen viel jüngeren Freund Leonardo Reinau ehelichen will. Momentan ist dies aber rechtlich noch nicht möglich.
Kurt Aeschbacher: Aeschbi würde seinen Freund ehelichen
Kurt Aeschbacher war lange als Moderator im SRF zu sehen: Vor rund einem Jahr wurde die letzte reguläre Ausgabe von «Aeschbacher» ausgestrahlt. (Bild: SRF)

Die SRF-«Arena» kann auch mal für People-News gut sein. Kurt Aeschbacher verriet in der Sendung vom Freitag, dass er gerne seinen viel jüngeren Freund Leonardo Reinau ehelichen würde. Gesetzlich ist momentan aber nur eine einetragene Partnerschaft möglich. Ob die «Ehe für alle» irgendwann Realität wird, ist momentan Thema an einer politischen Debatte.

«Papi und Papi – geht das?» war das Thema der Diskussion. Das Parlament will bekanntlich mit der Gleichstellung und dem Schutz von Homosexuellen vorwärts machen. Der 71-Jährige erklärte vorab, dass er nicht an TV-Entzugserscheinungen leidet: «Es geht mir extrem gut!» Und gab dann preis: «Ja, heiraten ist für mich und meinen Partner jetzt absolut ein Thema. Und zwar einfach auch darum, weil es zwischen uns einen grossen Altersunterschied gibt und gewisse Dinge klar geregelt werden müssen. Ich war am Freitag in diesem Zusammenhang bei meinem Anwalt.»

Leonardo Reinau ist gelernter Schreiner

In einem Ausschnitt wurden Aeschbi und sein Schatz beim Tanz am Zürcher Opernball gezeigt. Danach deutete Sandro Brotz auf die Kamera. Er wollte seinem Gast Gelegenheit für einen Heiratsantrag geben. Der frühere TV-Star schmunzelte: «Das machen wir nicht im Fernsehen. Mein Partner hat nicht sehr Freude an der Öffentlichkeit.»

Aeschbi und Leonardo haben sich vor sechs Jahren im Luzerner Theater kennengelernt und Feuer gefangen. Daraus entstand «eine grosse Liebe». Beide teilen dieselben Leidenschaften: Kunst, Oper, Konzerte – und Garten. Leonardo Reinau ist gelernter Schreiner. Seit viereinhalb Jahren führt er in Zürich ein Zentrum für medizinische Massage und Sportmassage – mit einem Dutzend Angestellten.

Zum «Arena»-Thema vermerkte Kurt Aeschbacher: «Ich bin froh, zu einem Thema reden zu dürfen, das mich ein Leben lang begleitet hat. Nach meinem Coming-out gab es noch Schlagzeilen. Und meine Mutter hatte damals Tränen in den Augen, obschon wir schon über meine Homosexualität geredet hatten, als ich 18 Jahre alt war. Nachdem dann die Öffentlichkeit davon wusste, empfand sie Scham. Das mussten wir überwinden.» Und: «Homosexualität ist keine Krankeit, und darum auch nicht therapierbar. Es ist eine eine Lebensform. Darum bin ich der Meinung, dass jeder Bürger und jede Bürgerin in unserem Land das gleiche Recht haben sollten.»

Der Staat solle alle Bürger gleich behandeln

Diskriminierung zeigt sich für Aeschbi unter anderem dann, wenn es um die Abwicklung der eingetragenen Partnerschaft geht. «Damit man alles regeln kann, muss man sich einen Anwalt nehmen. Sämtliches muss im Detail abgeklärt werden, damit wir während dem Leben und nach dem Tod den anderen gleichgestellt sind.»

Viel Applaus vom Studiopublikum bekam Aeschbacher für ein weiteres Statement: «Als Bürger, ob schwul, lesbisch oder heterosexuell, hat man dem Staat gegenüber Pflichten. Ich verlange aber auch, dass der Staat alle Bürger gleich behandelt. Ich bezahle mit grösstem Vergnügen Steuern, weil ich damit auch die Sicherheit habe, in einem Umfeld und in einem demokratischen Land leben zu können, das hoffentlich gut regiert wird.» (rh)



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