Als Sohn einer Mutter, deren Familie aus dem damaligen Ostpreussen in die Schweiz geflüchtet war, stieg Roger Köppel mit 32 Jahren als Chefredaktor des «Magazins» zum neuen Stern der Schweizer Journalistenszene auf und später zum «argumentativen Superlaser» der SVP, wie es in einer Mitteilung heisst.
Das Buch «In Badehosen nach Stalingrad. Der Weg von Roger Köppel» – erschienen im Echtzeit Verlag – erzählt die Geschichte eines Jungen aus Kloten, der durch eine Familientragödie als 14-Jähriger Vollwaise wurde und sich zu einer der wortmächtigsten Figuren dieses Landes hochkämpfte, von dem Weggefährten überzeugt sind, dass er nicht nur die SVP stärkte, sondern mit seinen Auftritten im deutschen Fernsehen mitgeholfen hat, den Boden zu legen für den Aufstieg der AFD.
Es ist eine Geschichte, die geprägt ist von Brüchen und Wendungen, eine Geschichte von reichen, rechtskonservativen Männern auf der Suche nach einem Vorkämpfer für ihre Ideen, vom Aufstieg des Rechtspopulismus und vom Medienwandel; von einem Mann, der von den Eliten dieses Landes, die er regelmässig attackiert, hofiert und gross gemacht wurde und spätestens 2006, durch den Kauf der «Weltwoche», selbst Teil dieser medialen und später politischen Elite wurde.
Für diese nicht autorisierte Biografie führte Daniel Ryser laut Mitteilung hunderte Stunden Interviews mit früheren und heutigen Vertrauten, von ehemaligen Klotener Schulfreunden über prägende Medienschaffende bis zum Tessiner Milliardär und Financier Tito Tettamanti – und mit Roger Köppel selbst. «Wer das Buch liest, weiss nachher, wie Köppel funktioniert», heisst es am Donnerstag im «Tages-Anzeiger».
Ryser, geboren 1979 in Chur, war ab 2001 Redaktor beim «St. Galler Tagblatt» und drei Jahre lang Reporter beim «Magazin». Während insgesamt zehn Jahren schrieb er für die WOZ. 2008 und 2017 wurde er mit dem Zürcher Journalistenpreis ausgezeichnet sowie 2016 zuerst zum «Rechercheur des Jahres» und dann zum Schweizer «Journalisten des Jahres» gewählt. Seit Sommer 2018 arbeitet er als Reporter für die «Republik» (persoenlich.com berichtete).
Am 25. September startet eine Lesetour. Weitere Infos dazu gibt es hier. (pd/cbe)