08.11.2015

Miss Schweiz

Das Publikum kürt Lauriane Sallin

Die Freiburgerin setze sich am Samstag in Basel gegen elf Konkurrentinnen durch.

Die neue Miss Schweiz 2015 ist eine Freiburgerin. Sie heisst Lauriane Sallin und studiert Französisch und Kunstgeschichte. Zum ersten Mal in der Geschichte der Miss-Wahlen wurde die schönste Frau der Schweiz alleine vom Publikum auserkoren.

Die dunkelhaarige Sallin mit den rehbraunen Augen und dem sympathischen Lächeln hat das Publikum überzeugt: Bei der Wahl am Samstag in Basel setzte sie sich gegen ihre 11 Konkurrentinnen durch. Der zweite Platz ging an die Walliserin Chiara Kummer, auf dem dritten Platz landete Monika Buser aus Basel.

Die 22-jährige Siegerin aus Belfaux FR sagt von sich selber sie sei wissbegierig, aber auch eine Macherin. Dass sie etwas im Köpfchen hat, bewies die neue Miss Schweiz bei der Geographie-Challenge. Im Finale, das von Sat 1 Schweiz übertragen wurde, konnte sie acht von neun Sehenswürdigkeiten, Städte und Kantone der Schweiz richtig zuordnen.

Die neue Schönheitskönigin ist in einer grossen Familie aufgewachsen und wohnt noch Zuhause. 2015 durchlebte Sallin eine schwierige Zeit, als ihre Schwester nach einem Krebsleiden starb. Mit ihrer Erfahrung möchte sie laut der Miss Schweiz Organisation andern Betroffenen helfen. "Ich hoffe, dass ich mich für herzkranke Kindern einsetzen darf", sagte sie vor der Final-Entscheidung. Die schönste Frau der Schweiz ist schon vergeben.

Neu: Zuschauer entscheiden

Neu in diesem Jahr war, dass die Miss ausschliesslich vom Publikum gewählt wurde. Bisher zählte die Stimme der Jury jeweils zur Hälfte dazu. Das diesjährige Motto des Wettbewerbs lautete: "beauty and heart go together" - Schönheit und Herz gehören zusammen.

Moderiert wurde die Show von Komiker Claudio Zuccolini. Für Schmunzeln sorgten derweil die Antworten der Kandidatinnen zum Thema Politik. Fragen zur Amtszeit des Bundesrates, zur Gründung der Schweiz und zu den Halbkantonen brachten einige Kandidatinnen ins Stottern. Etwas besser schnitten die Schönen in der Kategorie Klatsch und Tratsch ab.

Das Finale hat dieses Jahr schon viel früher angefangen. Seit dem 11. Oktober konnten Fans für ihre Lieblinge online ihre Stimme abgeben. Kennenlernen durften die Zuschauer die Kandidatinnen in vier Sendungen vor dem offiziellen Finale. In den sogenannten "Pre-Shows" wurden die Kandidatinnen neu gestylt, besuchten ein Altersheim und mussten ihre Kreativität in einem Talent-Video unter Beweis stellen - eine Anlehnung an ausländische Schönheits-Sendungen wie "Germanys next Tompodel".

Diese Imitation könnte ein weiterer Versuch sein, das Image der Missen-Wettbewerbs aufzupolieren. Die Wahl der schönsten Frau der Schweiz hat in den letzten Jahren stark an Popularität eingebüsst. Wegen tiefer Einschaltquoten kippte SRF die Sendung nach der Wahl 2011 aus dem Programm, ein Jahr später fiel die Show mangels Sponsoren ganz aus. 2014 kaufte der Unternehmer Guido Fluri die Organisation auf und unterzog sie einer Gesamterneuerung.

Protest gegen Austragung in Bern

Die schönste Frau des Landes soll nicht mehr nur sich selber vermarkten, sondern den Fokus auf karitative Organisationen lenken. Zum neuen Konzept gehört, dass der neuen Miss Schweiz wie auch schon der abtretenden Laetitia Guarino der Lohn auf 120'000 Franken gekürzt wurde. Jeder weitere Verdienst geht an die "Stiftung für das Kinderherz" des Herzchirurgen Thierry Carrel.

Die Wahl 2015 fand zum ersten Mal im Musical Theater in Basel statt. Der Veranstalter verschob den Anlass vom Bundesplatz in Bern kurzerhand, nachdem es letztes Jahr zu einem umstrittenen Polizeieinsatz gegen jugendliche Demonstranten kam, die gegen Sexismus und die Zurschaustellung der Frau protestierten. (sda)



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