27.07.2023

SRF

Ein Gerichtsprozess, der die Schweiz beeinflusste

Das Gesellschaftsdrama «Friedas Fall» beschäftigt sich mit der Kindsmörderin Frieda Keller, die 1904 verurteilt wurde. Die Dreharbeiten laufen noch bis September.
SRF: Ein Gerichtsprozess, der die Schweiz beeinflusste
Der Cast von «Friedas Fall» (v.l.): Stefan Merki (als Staatsanwalt Walter Gmür), Julia Buchmann (als Frieda), Regisseurin Maria Brendle, Rachel Braunschweig (als Erna Gmür), Max Simonischek (als Anwalt Arnold Janggen). (Bild: Condor Films)

Derzeit laufen in der Ostschweiz die Dreharbeiten für die SRF-Kino-Koproduktion «Friedas Fall». Regisseurin Maria Brendle verfilmt das Schicksal der 1904 als Kindsmörderin verurteilten Frieda Keller mit Julia Buchmann, Max Simonischek, Stefan Merki und Rachel Braunschweig in den Hauptrollen, wie es in einer Mitteilung heisst.

«Friedas Fall» ist ein Gesellschaftsdrama, das auf wahren Begebenheiten beruht. Nachdem die 25-jährige Näherin Frieda Keller im Jahr 1904 ihren fünfjährigen Sohn tötet, stellt sich bei einem Gerichtsprozess die Frage, wie viel Opfer in der Täterin steckt. Ein Fall, der die Debatten über Frauenrechte und eine gerechtere Gesellschaft sowie die Entwicklung des Strafrechtssystems in der Schweiz beeinflusste.

Der Stoff wurde 2015 von Michèle Minelli im historischen Roman «Die Verlorene» aufgearbeitet. Das Drehbuch wurde ebenfalls von Michèle Minelli, in Zusammenarbeit mit dem Ko-Autoren Robert Buchschwenter, verfasst, heisst es weiter.

Für die Titelrolle Frieda Keller konnte Newcomerin Julia Buchmann verpflichtet werden. An ihrer Seite spielt Max Simonischek den jungen Anwalt Arnold Janggen, der anfänglich wenig Erfolg bei der Verteidigung seiner Mandantin sieht. Stefan Merki verkörpert den gesetzesloyalen Staatsanwalt und Gefängnisdirektor Walter Gmür, der mit seiner Frau Erna, gespielt von Rachel Braunschweig, eine ungewollt kinderlose Ehe führt. Regie führt Maria Brendle, die 2022 für ihren Kurzfilm «Ala Kachuu» für einen Academy Award in der Kategorie «Best Live Action Shortfilm» nominiert wurde.

«Friedas Fall» ist laut Mitteilung eine Produktion von Condor Films in Zusammenarbeit mit SRF und der SRG. Der Film wird unterstützt von den Kulturförderungen der Kantone Thurgau und St. Gallen, der Stadt St. Gallen, dem BAK Succès Cinéma und der Zürcher Filmstiftung. Die Dreharbeiten an Originalschauplätzen in Winterthur, St. Gallen sowie im Thurgau dauern voraussichtlich bis am 6. September. Der Film wird vom Verleih Praesens-Film im Kino lanciert. Ein Sendetermin steht noch nicht fest. (pd/yk)


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