24.06.2022

G&G-Awards

Fabian Bane Florin ist Gesicht des Jahres

Am Samstagabend hat die SRF-Sendung «Gesichter und Geschichten» erstmals unter neuem Namen die «G&G»-Awards verliehen. Der 39-jährige Streetart-Künstler wurde von der «G&G»-Redaktion und dem Publikum gewählt. Das sind die weiteren Siegerinnen und Sieger.
G&G-Awards: Fabian Bane Florin ist Gesicht des Jahres
Wurde an den «G&G»-Awards zum Gesicht des Jahres gekürt: Fabian Bane Florin. (Bilder: SRF/Valeriano Di Domenico)

Erstmals unter neuem Namen hat «Gesichter und Geschichten» am Samstag die «G&G»-Awards verliehen (persoenlich.com berichtete). Ausgezeichnet wurden spannende Gesichter und Geschichten aus dem «G&G»-Jahr 2021 in den fünf Kategorien Brückenbauerin, Mutmacher, Vordenkerin, Grenzgängerin sowie unter allen Nominierten das Gesicht des Jahres. Nicole Berchtold und Salar Bahrampoori führten durch die Preisverleihung, wie SRF in einer Mitteilung schreibt.

Gesicht des Jahres: Fabian Bane Florin

Zum Gesicht des Jahres gekürt, das die «G&G»-Redaktion und das Publikum zu gleichen Teilen unter allen Nominierten ermittelt haben, wurde Fabian Bane Florin. Der Streetart-Künstler war 14 Jahre lang drogenabhängig. Wegen seiner Sucht wurde er sogar kriminell. Anstelle der Haft trat er eine Langzeittherapie an – erfolgreich. Heute ist der 39-jährige Bündner nicht nur frei und clean, sondern auch einer der erfolgreichsten Schweizer Graffitikünstler. Gerettet hat ihn der Glaube an seinen Traum, sein Leben der Kunst zu widmen. «Ich komme von unter der Brücke, habe in Tiefgaragen geschlafen. Und jetzt bin ich Besitzer eines schönen Ateliers und kann mich verwirklichen. Ich habe den Sechser im Lotto schon zehnmal gewonnen.»

Brückenbauerin des Jahres: Priscilla Schwendimann

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Die reformierte Pfarrerin setzt sich für eine weltoffene Kirche ein. Eine Kirche, die nicht nur zur jungen Generation Kontakt sucht, sondern sich vor allem auch für die LGBTQ-Community einsetzt. Dabei kennt die 29-Jährige keine Tabus: Auf ihrem YouTube-Kanal «Holy Shit» spricht die bekennende Lesbierin offen über Themen wie Homosexualität und Selbstbefriedigung. Ihr Anliegen: eine Brücke schlagen zu all jenen Menschen, die sich von der Kirche nicht verstanden oder ausgeschlossen fühlen.

Mutmacher des Jahres: Heinz Frei

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Der geborene Solothurner war gerade mal 20 Jahre alt, als er nach einem Unfall querschnittsgelähmt wurde. Auf Schock, Wut und Trauer folgt ein immenser Tatendrang. Die Last des Rollstuhls wird zur Lust am Rollstuhl-Sport. Sechs Jahre später räumt der Solothurner bei seinen ersten Paralympischen Spielen gleich fünf Medaillen ab. Ein Erfolg reiht sich an den nächsten. Nach einem enttäuschenden Wettkampf 2016 in Rio will er es 2021 noch einmal wissen – und holt mit 63 Jahren an den Paralympics in Tokio Silber.

Vordenkerin des Jahres: Helen Keller

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2011 wird die Zürcher Jus-Professorin zur obersten Schweizer Hüterin der Menschenrechte gewählt: Neun Jahre lang amtet sie als Richterin am Europäischen Gerichtshof in Strassburg. Eine der höchsten Positionen, die eine Rechtsgelehrte überhaupt bekleiden kann. Und eine mit einer ausserordentlichen Verantwortung: den Menschen, aber auch der Schweiz gegenüber. Heute ist Helen Keller, 58, neben ihrer Lehrtätigkeit an der Universität Zürich Richterin am Verfassungsgericht von Bosnien-Herzegowina. Noch immer lastet eine grosse Verantwortung auf ihr, und doch hat sie mehr Zeit. Zeit für ihre Familie – und für ihre geliebte Musik.

Grenzgänger des Jahres: Engelskleider

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Manuela Achermann, 44, Monica Wyss, 43, und Ursina Troxler, 44, sind nicht nur Freundinnen, sondern teilen auch dasselbe Schicksal: Sie alle haben ein Baby verloren. Um Leidensgenossinnen bei der Bewältigung ihrer Trauer zu helfen, nähen sie seit 2017 ehrenamtlich Engelskleider: Abschiedsbekleidung für sogenannte Engelskinder, die tot zur Welt kommen oder nur wenige Stunden leben dürfen – allesamt aus Fest- oder Brautkleidern geschneidert. Auch wenn ihnen die Arbeit oft nahegeht: Es überwiegt die Freude. «Wir schenken Kleider der Liebe für Kinder der Liebe.»

Überflieger des Jahres: Julian Koechlin

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Der Basler Schauspieler avanciert mit seiner Rolle in «Neumatt» zum Serienstar. Nach seinen Auftritten in «Wilder» und «Der Bestatter» zählt der 29-Jährige inzwischen zur Spitze des Schweizer Films. Aber auch auf der Theaterbühne ist er daheim: In Aachen, wo er seit vier Jahren lebt, steht er zuletzt als Jonathan in Astrid Lindgrens «Die Brüder Löwenherz» im Rampenlicht. Seinen Erfolg verdankt er nicht zuletzt seiner Wandelbarkeit, die ihn seinem Traum zusehends näherbringt: einer Hauptrolle in einem grossen Kinofilm. (pd/cbe)



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