02.12.2018

Die 300 Reichsten

Familie Coninx verliert 500 Millionen Franken

3,3 Milliarden Franken – soviel Vermögen haben die fünf reichsten Vertreter aus der Medienbranche laut der «Gold-Bilanz» zusammen. Einen Verlust hinnehmen musste die Verlegerfamilie von Tamedia.
Die 300 Reichsten: Familie Coninx verliert 500 Millionen Franken
Pietro Supino ist der Urenkel von Otto Coninx-Girardet, des Gründers von Tamedia. Supino ist Verwaltungsratspräsident von Tamedia und Vorstand des Coninx-Clans. (Bild: Swiss Media Forum)

Das durchschnittliche Pro-Kopf-Vermögen der 300 Reichsten der Schweiz beträgt 2251 Millionen Franken. Deutlich darüber liegt die Familie Blocher (Rubrik «Chemie/Pharma») mit 10'500 Millionen Franken, obschon der Clan 2018 eine Milliarde Franken Verlust hinnehmen musste. Dies geht aus der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsmagazin «Bilanz» hervor (persoenlich.com berichtete).

Über deutlich weniger finanzielle Mittel verfügen die Medienunternehmer. In der Rubrik «Dienstleistungen» (früher gab es noch die Rubrik «Medien») ist die Familie Coninx aufgeführt – im Gesamtrating auf Platz 112 der 300 Reichsten. «Unschöner Höhepunkt des Jahres 2018 war für die Verlegerdynastie Coninx die Schliessung ihrer Westschweizer Tageszeitung ‹Le Matin› – die lauten Nebengeräusche inklusive Streiks dürften der Familie kaum gefallen haben», heisst es dazu in der «Bilanz»-Liste. Der Familienpool verfügt 2018 laut der Zeitschrift über ein Vermögen von 1250 Millionen Franken – 500 Millionen weniger als im Vorjahr.

Knapp unter der Milliardenschwelle folgt auf Platz 140 die Familie Ringier – dies mit einem geschätzten Vermögen von 950 Millionen Franken (unverändert gegenüber dem Vorjahr). Jürg Marquard landet in der Auflistung auf Platz 198. 425 Millionen Franken soll der 73-Jährige sein Eigen nennen können (unverändert). Reicher geworden ist die Familie Lamunière. Mit 375 Millionen Franken – 50 Millionen Franken mehr gegenüber dem Vorjahr – kommen die Romands auf Platz 215. «Nachdem Pierre Lamunière (68) seine Titel an Tamedia verkauft und die Edipresse-Gruppe von der Börse genommen hatte, konzentrierte sich der Verleger auf die Bereiche Medien, Risikokapital und Immobilien», heisst es dazu. Und dann wären da noch – auf Platz 241 – Franziska und Erwin Reinhardt-Scherz. «Erwin Reinhardt-Scherz (89) erkennt wohl seine ‹Berner Zeitung› kaum noch, wenn er sie heute aufschlägt. Denn seit 2018 ist auch diese Tageszeitung, deren langjähriger Mehrheitsaktionär er war, zu einem Kopfblatt der Tamedia-Zentralredaktion geworden», so die «Bilanz». Sein Vermögen: 275 Millionen Franken (unverändert). Reinhardt-Scherz und seine Ehefrau halten noch 3,9 Prozent an Tamedia.

Digital macht reich

Interessant ist auch ein Blick in die Rubrik «Digital». Neueinsteiger dort ist Urs Hölze. 950 Millionen Franken soll der 55-Jährige haben (Platz 137). Seit 20 Jahren ist er Technologiechef von Alphabet, dem Mutterkonzern von Google, und damit der wichtigste Schweizer Player in der IT-Branche. Bis heute ist der gebürtige Liestaler Herr über die gesamte technische Infrastruktur des Konzerns mit 20 Rechenzentren, Zigtausenden Servern, unzähligen Patenten und sieben Anwendungen – von der Google-Suche über Gmail bis zum Chrome-Browser.

Bei diesen schwindelerregenden Zahlen: Manch ein Normalverdiener würde gerne wissen, wie lange er sparen muss, um auch zu den Top Ten der Schweizer Superreichen zu gehören. Hier hilft ein Onlinetool: «Blick» hat einen Sparrechner publiziert. persoenlich.com hat ein Fallbeispiel erstellt:

Könnte jemand jeden Monat 500 Franken auf die Seite legen, braucht er Geduld, bis er soviel Vermögen gemacht hat wie die Ikea-Familie Kamprad: nämlich 8,5 Millionen Jahre. Und um überhaupt in die Liste der 300 reichsten Schweizer aufgenommen zu werden, braucht es derzeit 125 Millionen Franken. Selbst dafür bräuchte jemand, der monatlich 500 Franken spart, über 20'000 Jahre. (cbe)



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Kommentare

  • Victor Brunner, 01.12.2018 09:46 Uhr
    Titel: Familie Coninx verliert 500 Millionen Franken Verloren haben in erster Linie LeserInnen von Tamedia Produkten. Nur noch das Recherchedesk punktet sonst Niedergang des Qualitätsjournalismus, dafür viel Mainstream oder Schwachsinn, "Mit Hund schläft es sich besser!". Abonnenten von TA, SZ und einer Regionalzeitung lesen gleiche Artikel 3x. Eigentlich müsste das System Ta eine Geldruckmaschine sein, ein Produkt, Artikel, 3x verkaufen. eine clevere Geschäftsidee!
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