Der bekannte Medienpädagoge und Kommunikationsberater Marcus Knill ist nach kurzer Krankheit am Montag, 14. April, in seiner Wohngemeinde Laufen-Uhwiesen verstorben.
Seine weit über die Branche hinaus geschätzten Analysen wurden von den verschiedensten Medien wie 20 Minuten, Schaffhauser Nachrichten oder Blick publiziert. Allein für das Printmagazin persönlich und das Onlinemagazin persoenlich.com verfasste er gegen 200 Kommentare zu aktuellen Fragen. Sein letzter persoenlich.com-Blog erschien am 1. April. Regelmässig war auch im Fernsehen zu sehen oder im Radio zu hören. Auf seiner privaten Internetseite rhetorik.ch publizierte Knill praktisch tagesaktuell gegen 5000 Beiträge, der letzte vor zehn Tagen über die deutsche Politik.
Pionier der Videoanalyse
Hauptberuflich war der in Neuhausen am Rheinfall aufgewachsene Knill Oberstufenlehrer in Laufen-Uhwiesen im Zürcher Weinland. Daneben machte er sich als Kommunikationscoach schweizweit einen Namen, indem er für Chefbeamte verschiedenster Bundesämter oder für «Swiss Olympics» Medienseminare erteilte. So coachte er im Vorfeld der olympischen Spiele von Atlanta, Nagano, Sydney, Salt Lake City, Athen, Torino oder Peking die Spitzensportler und Sportlerinnen. Knill gilt in der Schweiz als Pionier der Videoanalyse von Medienauftritten. Für sein Wirken wurde er vom VBS mit einem Preis ausgezeichnet.
Bis 2009 war Knill Lehrbeauftragter am Universitätslehrgang «Master of Project Management» der Universität Klagenfurt. Zudem dozierte er jahrelang an der STF (Schweizerischen Technischen Fachschule in Winterthur), war drei Jahre Lehrbeauftragter am Sawi sowie Dozent bei der Journalistenausbildung an Medienschule Nordostschweiz. Von 1997 bis 2021 war er auch noch Ombudsmann der Kantonsschule Schaffhausen, wo er Jahrzehnte zuvor die Matura absolvierte.
Fernsehfilm mit Bruder Paul
Im vielbesprochenen Fernsehfilm «Marco Polo, zwei Brüder, ein Experiment mit Video» schildert der bekannte Dokumentarfilmer Tobias Wyss 1981 das Verhältnis der beiden Brüder Marcus und Paul Knill, die völlig unterschiedliche Lebenswege gewählt haben. So war der zwischenzeitlich auch verstorbene Paul Knill ein bekannter Psychotherapeut in den USA. «Marco Polo» wurde nicht nur im Schweizer Fernsehen zu bester Sendezeit, sondern auch mit grossem Erfolg an den Solothurner Filmtagen gezeigt.
Knill hinterlässt eine Ehefrau und zwei Söhne. (ma)
KOMMENTARE
22.04.2025 06:36 Uhr
17.04.2025 14:13 Uhr