Zu Beginn des Lockdowns habe die Migros den Künstlerinnen des Trios Mickry 3 aufgetragen, lustige Papiertaschen-Motive zu entwerfen. Wie tagesanzeiger.ch am Montagabend berichtete, habe es bei der Migros dann aber eine «jähe Kursänderung gegeben»: Nachdem die fertig produzierten Säcke am 25. Mai in die Migros-Filialen ausgeliefert worden waren, seien die Säcke zurückgezogen und vernichtet worden. Die Motive seien «sexistisch», habe man den drei Künstlerinnen am Telefon gesagt.
Dieses Ziel, das Thema Covid-19 mit einem Augenzwinkern aufzugreifen, sei mit der Tasche nicht erfüllt wurden, habe die Migros festgestellt. Zudem könne das Sujet auch als Provokation verstanden werden.
Die Künstlerinnen Mickry 3 sind sauer. «Die Entscheidung befremdet uns». Schliesslich habe es zunächst ein beherztes «Go» gegeben von der Genossenschafts-Kulturchefin, das nachträgliche Zurückkrebsen ohne Dialog mit den Künstlerinnen sei unannehmbar. «Wenn von Frauen gezeichnete Frauen, welche wohlgemerkt weder aufreizend noch sonst anstössig sind, als sexistisch gelesen werden, weil sie nackt sind und Pizza essen, finden wir das einfach unglaublich. Es zeigt uns, dass wir Frauen immer noch nicht den Platz haben, den wir uns wünschen», so die Künstlerinnen.
Gegenüber dem Tagi bestätigt die Migros, dass die Künstlerinnen nicht in die Diskussion involviert waren und ihr Honorar bezahlt worden sei. (eh)
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16.06.2020 14:17 Uhr
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