13.11.2016

Internationale Kurzfilmtage Winterthur

Palästinensischer Dokumentarfilm gewinnt

Die Preise des Schweizer Wettbewerbs gehen nach Neuenburg und ins Wallis: Den Preis für den besten Schweizer Film gewinnt Léonard Kohli, den Schweizer Kamerapreis Laurence Bonvin.
Internationale Kurzfilmtage Winterthur: Palästinensischer Dokumentarfilm gewinnt
Der Hauptpreis geht an den Dokumentarfilm «A Man Returned» von Regisseur Mahdi Fleifel. (Bild: Videostill)

Es war eine intensive Woche für die fünf Juroren der 20. Kurzfilmtage – 40 Filme galt es alleine im Internationalen Wettbewerb zu visionieren. Emilio Alvarez, Kathleen McInnis, Milja Mikkola, Luciano Rigolini und Neil Young, welche in der Jury einsassen, bestimmten daraus den Dokumentarfilm «A Man Returned» (GB/NL/LB/DK 2016) von Mahdi Fleifel zum Gewinner des Hauptpreises (12’000 Franken, SRG SSR). Die ganze Jury war tief beeindruckt von der intimen Beziehung zwischen dem Regisseur und seinem Protagonisten, in einem Film, der eine aus dem Leben gegriffene Geschichte erzählt und dabei einige der zentralsten Herausforderungen einer immer turbulenteren Zeit aufzeigt.

Den Förderpreis (10'000 Franken) vergibt die Jury an «NO’I» (BE/VN 2016) von Aline Magrez – und zieht damit den Hut vor einer intelligent strukturierten Arbeit, die feinfühlig und mit visuellem Flair zwischen privatem und öffentlichem Lebensraum navigiert.

Zwei Preise für Schweizer

Den Preis für den besten Schweizer Film in der Höhe von 10’000 Franken (suissimage/SSA) vergibt die Jury an «E.B.C. 5300m» (CH 2015) des Neuenburgers Léonard Kohli. Das intensive, nachdenkliche Werk, welches die Unbedeutsamkeit des Menschen erlebbar macht, beeindruckte die Jury mit der Bildgewalt einer einfachen und doch spektakulären Landschaft.

Der Schweizer Kamerapreis, dotiert mit 11’500 Franken (Sachpreis, Canon), geht an die Walliserin Laurence Bonvin. Bonvin wird für ihre Kameraarbeit im Kurzfilm «Avant l’envol» (CH 2016) ausgezeichnet, für den sie sich auch als Regisseurin verantwortlich zeigt. Die Jury lobt die radikale, filmkonzeptionelle Machart dieses Werkes, welches das Fremdartige und Alltägliche trotz oder erst recht aufgrund einer unkonventionellen Cadrage zusammenbringt.



Dokumentarfilm über digitale Immigranten gewinnt Publikumspreis 


Auch das Publikum hatte die Wahl: 54 Filme aus 31 Ländern standen zur Auswahl für den ZKB-Publikumspreis. Ein Gespann aus Solothurn und Luzern machte am Schluss das Rennen: Das Publikum vergibt seinen Preis im Wert von 10’000 Franken an «Digital Immigrants» (CH 2016) von Dennis Stauffer und Norbert Kottmann. Diese herzerwärmende Dokumentation zeichnet den Siegeszug des Heimcomputers in der Schweiz nach und begleitet eine Gruppe Senioren bei ihrem Versuch, den Anschluss ans digitale Zeitalter zu finden.

Bester Schweizer Schulfilm geht an die Zürcher Hochschule der Künste


Bereits am Donnerstag wurde im Rahmen des Schweizer Filmschulentags der Preis für den besten Schweizer Schulfilm im Wert von 5000 Franken (SRG SSR) verliehen. Dieser ging an «Millimeterle» (CH 2015) von Pascal Reinmann, produziert von der ZHdK.

Die Jugend ihrerseits richtete über das eigens für sie zusammengestellte Jugendprogramm und vergibt den mit 500 Franken dotierte Jugendfilmpreis an «Mother Knows Best» (SE 2016) von Mikael Bundsen.

Der ausserhalb des Wettbewerbs vergebene Shortrun-Preis für das vielversprechendste Drehbuch geht an Garrick James Lauterbach für sein Projekt «Soy tu Papá». Die Auszeichnung beinhaltet Postproduktions-Sachleistungen in der Höhe von 12’000 Franken (Tweaklab).



Eine gelungene Jubiläumsausgabe 


Die diesjährige Ausgabe der Kurzfilmtage stand ganz im Zeichen des 20-Jahr-Jubiläums. Insgesamt waren während der Kurzfilmtage über 650 Gäste der internationalen Kurzfilmbranche in Winterthur zu Gast, und das Festival zählte über alle Tage 18’500 Eintritte.



Die 21. Internationalen Kurzfilmtage Winterthur finden vom 7. bis zum 12. November 2017 statt. (pd)



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