08.10.2017

Zurich Film Festival

Publikumsrekord erneut gebrochen

Mit 98’300 Besuchern ist die Zuschauerzahl gegenüber dem Vorjahr um 8,5 Prozent gestiegen.
Zurich Film Festival: Publikumsrekord erneut gebrochen
Fertig mit Zurich Film Festival 2017. Die nächste Ausgabe findet vom 27. September bis 7. Oktober 2018 statt. (Bild: Keystone/Ennio Leanza)

Trotz strafferem Programm (160 Filme, 172 im Vorjahr) kann das Zurich Film Festival (ZFF) am Schlusstag seiner 13. Ausgabe einen Publikumsrekord verzeichnen. Mit 98’300 Besucherinnen und Besuchern (Vorjahr: 90’500) ist die Zuschauerzahl um 8,5 Prozent gestiegen. Wie die Veranstalter mitteilten können ausserdem «signifikant mehr ausverkaufte Vorstellungen» verbucht werden.

«Das Publikum hat offenbar honoriert, dass wir unser Profil erneut geschärft und den Festivalgedanken weiterentwickelt haben», freuen sich die beiden Co-Direktoren Nadja Schildknecht und Karl Spoerri gemäss Medienmitteilung vom Sonntag.

«Besonders in den Wettbewerbssektionen, in denen neue Arbeiten aus aller Welt im Mittelpunkt stehen, aber auch etwa in den Special Screenings, im Schwerpunkt mit Filmen aus Ungarn sowie in der erneut umfangreicheren Reihe ZFF für Kinder haben wir eine starke Publikumsnachfrage gespürt.» Mehr denn je sei deutlich geworden, dass das Festival in der Stadt allgegenwärtig sei.

Mit den vier Kinosälen im Riffraff stand dem Festival auch erstmals mehr Platz zur Verfügung. Ausserdem verfügte es mit 7,3 Millionen Franken über ein leicht höheres Budget als 2016 (7,2 Millionen).

Erfolg für «Blue My Mind»

6 von 15 Filmen mit Schweizer Beteiligung haben es in den Wettbewerb geschafft. «Blue My Mind», das faszinierende Coming-of-Age-Drama der Zürcher Filmemacherin Lisa Brühlmann, heimste während der gesamten Festivalzeit drei Auszeichnungen ein, einen davon in einer Hauptkategorie. An der Award Night vom Samstagabend im Zürcher Opernhaus wurden ihr das Goldene Auge für den besten Film in der Kategorie «Fokus Schweiz, Deutschland, Österreich» sowie der Kritikerpreis verliehen. Davor hatte sie für ihren Debütfilm bereits den erstmals verliehenen Filmpreis der Zürcher Kirchen gewonnen.

Das filmische Essay «Die Gentrifizierung bin ich: Beichte eines Finsterlings» des Schweizer Filmemachers Thomas Hämmerli verlor das Rennen um das Goldene Auge für den besten internationalen Dokumentarfilm zwar gegen «Machines» von Rahul Jain. Die aufschlussreiche und witzige Einordnung der in der Schweiz so oft benutzten Begriffe «Gentrifizierung» und «Dichtestress» wurde an der Preisverleihung allerdings lobend erwähnt.

Ebenso erfolgreich endete das 13. ZFF für die Genfer Regisseurin Maryam Goormaghtigh. Sie erhielt für ihren Erstling, das Roadmovie «Avant la fin de l’été», den mit 10’000 Franken dotierten Förderpreis für den besten Schweizer Film im diesjährigen Programm.

Das Goldene Auge in der Kategorie «Internationaler Spielfilm» ging an Regisseurin Kirsten Tan aus Singapur für «Pop Aye», ebenfalls ein Roadmovie. Allerdings geht es darin nicht um eine gewöhnliche Reise, sondern um den Fussmarsch eines Architekten mit einem Elefanten.

Starke Frauenpräsenz

Neben der Abräumerin Lisa Brühlmann und weiteren weiblichen Filmschaffenden, die am 13. ZFF Preise gewannen und ihre Filme präsentierten, waren die Frauen auch auf dem Grünen Teppich sehr präsent. Bundespräsidentin Doris Leuthard eröffnete das Festival, das im Anschluss auch die Schauspielerinnen Glenn Close, Alicia Vikander, Emmanuelle Seigner oder Birgit Minichmayer beehrten.

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Die Regisseure Rob Reiner, Roman Polanski und Marc Forster sowie Schauspielstars wie Jake Gyllenhaal, Bill Pullman oder Andrew Garfield ergänzten die Liste der prominenten Gäste, die am Sonntagabend um den ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore ergänzt wurde. (pd/cbe)

 

 



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